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"Tierschutz noch mehr in den Fokus rücken"

Tips Logo Karin Seyringer, 27.04.2023 12:11

OÖ. Cornelia Rouha-Mülleder, ausgebildete Fachtierärztin und anerkannte Expertin in den Bereichen Tierhaltung und Tierschutz, ist Oberösterreichs Tierschutz-Ombudsfrau und somit Ansprechperson für Tierschutzfragen. Gemeinsam mit Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) zog sie Bilanz über die Tätigkeiten im Jahr 2022.

Cornelia Rouha-Mülleder, Tierschutzombudsfrau OÖ und Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr)

„Das Thema Tierschutz nimmt dank der steigenden Sensibilisierung der Öffentlichkeit in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle ein. Vor allem in der jüngeren Zeit bekanntgewordene Vorfälle wie beispielsweise jener in einem steirischen Geflügelmastbetrieb zeigen uns, dass der Tierschutz weiter vorangetrieben und noch mehr in den Fokus gerückt werden muss“, so Landesrat Lindner.

612 Anfragen

Ein wesentlicher Teil der Arbeit der Tierschutz-Ombudsstelle OÖ ist die Bearbeitung und Beantwortung eingehender Fragen rund um den Tierschutz. 612 Anfragen gab es im Jahr 2022, der Großteil zu Hunden und Katzen, gefolgt von allgemeinen Tierschutzthemen und Themen rund um Nutztiere. Die Themenvielfalt erstreckte sich von der Haltung diverser Haustiere bis hin zu Fragen zur Zucht mit Tieren, Kastration von Katzen oder zu Fundtieren.

Hinweise zu Missständen in Tierhaltungen

Zahlreiche Bürger wandten sich mit Hinweisen auf mögliche Übertretungen des Tierschutzgesetzes an die Tierschutzombudsstelle OÖ. Nach Abklärung, inwieweit die geschilderten Umstände tatsächlich tierschutzrelevant sind, werden diese ermutigt, sich direkt an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde zu wenden. Insgesamt gingen 40 Hinweise von der Tierschutzombudsstelle OÖ mit der Bitte um Überprüfung und Übermittlung näherer Informationen zu den Hinweisen an die zuständigen Behörden.

Die Tierschutzombudsfrau OÖ wurde informiert, dass 212 Hinweise von Personen oder Organisationen direkt bei den zuständigen Bezirkshauptmannschaften eingegangen sind.

Deutlicher Anstieg bei Verwaltungsstrafverfahren

Auch die Parteienstellung zählt zu den zentralen Aufgaben der Tierschutzperson eines Bundeslandes. Dies beinhaltete auch die Teilnahme an Lokal-augenscheinen bzw. mündlichen Verhandlungen vor Ort. In 400 neu eingeleitete Verwaltungsstrafverfahren war die Tierschutz-Ombudsfrau eingebunden - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Am häufigsten betroffen: Hunde (178 Fälle), Rinder (80), Katzen (76) und Schweine (28).

Verbot der Tierhaltung

Das Verbot der Tierhaltung stellt die schwerste Strafsanktion der Behörde im Sinne des Tierschutzes dar. Im Jahr 2022 wurden elf Verfahren betreffend die Verhängung eines Tierhaltungsverbotes und vier Verfahren zur Androhung eines Tierhaltungsverbotes eingeleitet. In zehn Fällen wurde letztendlich ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen.

Verpflichtung zur Kastration

Tierschutz-Ombudsfrau Cornelia Rouha-Mülleder macht darauf aufmerksam, dass in Österreich gehaltene Katzen mit regelmäßigem Zugang ins Freie von einem Tierarzt kastrieren zu lassen sind, sofern diese Tiere nicht zur Zucht verwendet werden. Diese Verpflichtung zur Kastration gilt sowohl für Katzen als auch Kater. „Ich setze mich als Tierschutzombudsfrau stets für die Einhaltung dieser Verpflichtung ein, sowie für die Umsetzung von Regelungen, die einen nachhaltigen Vollzug dieser Bestimmung erleichtern – wie etwa eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung aller Katzen. Die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung für die verpflichtende Kastration von Katzen mit Freigang ist dabei ein wichtiges Anliegen. Die Kastration von Katzen stellt einen wichtigen Beitrag zum aktiven Tierschutz dar. Sie erhöht die Lebenserwartung der Tiere und ist eine wichtige Maßnahme zur Verhinderung der Ausbreitung von Streunerkatzenpopulationen und zur Verhinderung von Tierleid.“

Tierschutz macht Schule

Wie Landesrat Lindner ankündigt, wird in Kooperation mit dem Verein „Tierschutz macht Schule“ ab kommenden Schuljahr Volksschulen Infomaterial zur Verfügung gestellt. „Das Material soll ab der 2. Schulstufe in den Unterricht einfließen und einen sensiblen Umgang mit den Tieren beibringen.“


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