OÖ. Zum ersten Mal wurde heuer der OÖ Kinderschutzpreis Liberto in einem neuen Format als Musikwettbewerb ausgeschrieben. Alle Kinder und Jugendlichen waren aufgerufen, den Kinderrechten ihre Stimme zu geben – lautstark und unüberhörbar. Die Siegerprojekte wurden im Linzer Schlossmuseum gefeiert.
Mit rund 40 musikalischen Einreichungen übertraf die Beteiligung alle Erwartungen. Dabei waren alle Altersgruppen – von Kindergärten bis hin zu Oberstufen – ebenso vertreten, wie musikalische Freundeskreise, Solisten und Bands. Keine leichte Entscheidung für die Jury. Am Ende wurden fünf Beiträge mit je 1.000 Euro Preisgeld und einer Liberto-Statue prämiert. Neben der Statue und dem Preisgeld zählt auch ein professioneller Produktionsworkshop und ein Profi-Video vom Songcontest-Auftritt zum Gewinn.
Für die fünfköpfige Jury, bestehend aus der Linzer Rapperin Snessia, dem Singer und Songwriter Jakob Busch sowie Produzent und Musicalschauspieler Christoph Rabl, der Koordinatorin für Musik der Bildungsdirektion Oberösterreich Barbara Wolfmayr und der oö. Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger war es keine leichte Entscheidung. Sie hatten bei der Auswahl der fünf gleichwertigen Siegersongs die Qual der Wahl. Neben dem Text und der musikalischen Qualität war ein vorrangiges Auswahlkriterium, dass die Musik die Anliegen der Kinder und Jugendlichen widerspiegelt und die Songs echt und authentisch sind.
Liberto-Preisträgerprojekte
Die Liberto-Gewinner sind zwischen neun und 16 Jahre alt und stammen aus den Bezirken Linz, Vöcklabruck, Freistadt und Steyr-Land. Neben drei Schulklassen konnten sich auch zwei Solistinnen den Sieg sichern.
- Kategorie Volksschule In ihrem Lied „Kinderrechte auf den Plan“ besingen die Schülerinnen und Schüler der 4c Integrationsklasse VS Schwanenstadt (Bezirk Vöcklabruck) unter anderem das Recht auf Gleichberechtigung. „Jedes Kind auf dieser Welt ist jedem anderen gleichgestellt – ja, jedes Kind hat es verdient, dass man für es kämpft und es liebt!“, heißt es in ihrem Song, den die Kinder von Grund auf in einem partizipativen Prozess gemeinsam erarbeitet haben.
- Kategorie UnterstufeGetragen von den Beats des Schülers Felix Rauter, der sich bei diesem Projekt durch seine musikalischen Fähigkeiten besonders hervorgetan hat, rappen die Jugendlichen der 4b des Akademischen Gymnasiums Linz in ihrem Song „Kinder sind wunderbar und einzigartig“ gegen häusliche Gewalt, gegen Armut und Krieg sowie für Mitsprache und Beteiligung. Eine Hymne an die Unteilbarkeit der Kinderrechte!
- Kategorie Oberstufe„Ab jetzt Geschichte“ heißt der Sieger-Song der 2D Klasse der BAFEP Linz (Bildungsanstalt für Elementarpädagogik), mit dem die Schülerinnen vor allem das Kinderrecht auf Spiel und Freizeit und das Recht auf Gleichheit in den Mittelpunkt stellen. Besonders kraftvoll wird in ihrem Song der Wunsch nach einer Zukunft laut, in der die Kinderrechte nicht mehr gebrochen werden. Als angehende Kindergartenpädagoginnen verstehen sie sich auch als Kinderrechte-Botschafterinnen.
- Kategorie Solo/BandDie Forderung, die Welt aus Kinderaugen zu betrachten, verhalf der zehnjährigen Johanna Grillenberger aus Sierning (Bezirk Steyr-Land) mit ihrem Song „Wir Kinder haben Rechte“ zum Sieg. So singt sie u.a. „Wir haben das Recht auf intakte Umwelt, drum passt gut auf uns’re Erde auf!“ Die 16 Jahre alte Magdalena Buchmayr aus St. Oswald (Bezirk Freistadt) verarbeitet in ihrem Lied „Trennungskind“ mit sehr berührenden Worten im oberösterreichischen Dialekt die Gefühle und Erfahrungen von Kindern getrennter Eltern und bringt mit den Worten „I bin und bleib doch eicha Kind“ das Kinderrecht auf Kontakt zu beiden Elternteilen zum Ausdruck.
- AnerkennungspreiseAls jüngste Teilnehmende am Kinderrechte-Songcontest Liberto 2023 erhielten die Kinder des Kindergartens der Anastasius-Grünstraße (Bezirk Linz) einen Anerkennungspreis in der Höhe von 300 Euro. „Kinder haben Rechte und sind wir noch so klein – wir wollen in dieser Welt geborgen sein!“ singen sie in ihrem „Kinder haben Rechte-Song“. Darin geht es auf ganz kindgerechte Weise um das Recht auf intakte Umwelt, Mitsprache, Spiel und Fürsorge.Der elfjährige Habib Hrtska aus der Sozialpädagogischen Wohngruppe Pro Juventute, Erle in Sandl (Bezirk Freistadt) konnte sich einen Anerkennungspreis in der Höhe von 100 Euro sichern. Er rappt in seinem „Kinderstyle“ von dem Recht auf Gleichheit für alle Kinder – unabhängig von ihrer Herkunft oder Hautfarbe.
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