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Thementag: „Mein Leben, meine Rechte“

Tips Logo Carina Baumann, 04.07.2023 18:00

OÖ/OHLSDORF. Rund 150 Menschen befassten sich beim Themen-Tag „Mein Leben – meine Rechte“ von Fokus Mensch am 30. Juni in Ohlsdorf im Bezirk Gmunden, mit ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.

Von links: Themen-Tag Teilnehmer Florian Führer, Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Fokus Mensch Geschäftsführer Michael Leitner, Einrichtungsleiter (Fokus Mensch – Feichtlgut) Johann J. Gruber (Foto: Kurt Franz Renner)

Die meisten Menschen wissen über ihre Rechte Bescheid oder wissen zumindest, wo sie sich Informationen dazu holen können. Auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft sollte dies auch für Menschen mit Behinderung selbstverständlich sein. Deshalb hat Fokus Mensch (Trägerverein OÖZIV) den Thementag „Mein Leben – meine Rechte“ ins Leben gerufen, bei dem sich die Teilnehmer mit ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben mit voller Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen auseinandersetzen konnten. „Wir unterstützen Menschen dabei, eigene Visionen zu entwickeln und ihre Ziele bestmöglich zu realisieren, anstatt andere über sich entscheiden zu lassen. Diese Botschaft geht nicht nur an Einzelpersonen, sondern auch an die Wirtschaft und Politik unseres Landes“, so Fokus Mensch-Landesobmann Wolfgang Neuhuber in seiner Eröffnungsrede. Weiters begrüßten Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, die Ohlsdorfer Bürgermeisterin Ines Mirlacher und Bundes-Behindertenanwältin Christine Steger die Gäste.

Zahlreiche Vorträge und Workshops

Die ganztägige Veranstaltung beinhaltete Themen wie Persönliche Zukunftsplanung, UN-Behindertenrechtskonvention oder Erwachsenenvertretung. Bei der gesamten Fachtagung wurde auf größtmögliche Barrierefreiheit geachtet. Gebärdendolmetscherinnen begleiteten den ganzen Tag die Programmpunkte, eine Illustratorin veranschaulichte sämtliche Vorträge am Vormittag und induktive Höranlagen waren in allen Veranstaltungsräumlichkeiten im Einsatz.

Den Beginn machte der Vortrag des VertretungsNetzes, wobei die Erwachsenenvertretung genauer erläutert wurde. Die Frage, wer etwas für mich entscheiden darf und von wem ich möchte, dass sie oder er das macht, stand hierbei im Mittelpunkt. Welche Gesetze mit den damit verbundenen Rechten und Pflichten für Menschen mit Behinderung grundsätzlich gelten und wozu sich Österreich im Rahmen der UN Behindertenrechts-Konvention verpflichtet hat, das hat Felix Steigmann vom Österreichischen Behindertenrat dargelegt. Zwar ist aufgrund der Konvention kein Rechtsanspruch gegeben (eine Konvention ist kein Gesetz) und damit sind versäumte Verpflichtungen nicht einklagbar, jedoch kann durch die öffentliche Darlegung etwaiger Missstände Druck aufgebaut werden. Wie jeder Mensch seine eigenen Wünsche erkennen und die persönlichen Ziele bestmöglich verwirklichen kann, schilderte Nicolette Blok im Vortrag „Personenzentriertes Arbeiten“.

Bei der Podiumsdiskussion nach der Mittagspause waren Gäste aus Politik, Gesellschaft und Angehörige von Menschen mit Behinderung geladen. Jeder brachte verschiedene Sichtweisen zutage und ermöglichte einen gelungenen Austausch auf Augenhöhe.

Am Nachmittag starteten die Teilnehmer dann in die Workshops. Die Frage, die dabei immer im Mittelpunkt stand, war: Was möchte ICH? Sei es beim Workshop zur Persönlichen Zukunftsplanung, beim Sexualworkshop, wo es darum ging, herauszufinden, was mir und meinem Körper guttut oder bei der Schreibwerkstatt, wo jeder Texte verfassen konnte, die sich ganz stark mit dem eigenen Leben beschäftigt haben.

Konzerthighlight als Abschluss

Abschließendes Highlight war das Geburtstags-Konzert der Band „5/8erl in Ehr'n“ anlässlich 20 Jahre Feichtlgut, eine Einrichtung von Fokus Mensch, in Ohlsdorf. Hierbei feierten Gäste der Fachtagung gemeinsam mit Konzertbesuchern ab.

Alle Bilder zum Thementag gibts hier.

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