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Pensionistenverband OÖ-Präsidentin Gerstorfer: „Gewalt gegen ältere Frauen ist immer noch ein Tabu“

Tips Logo Online Redaktion, 26.11.2023 20:16

OÖ. Bis 10. Dezember laufen wieder die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Anlässlich der Aktionstage macht die Landespräsidentin des Pensionistenverbandes (PV) OÖ Birgit Gerstorfer auf ein Tabuthema aufmerksam: Gewalt und Missbrauch von älteren Frauen. „Dabei passiert Gewalt meist gerade an dem Ort, den viele als den sichersten Ort überhaupt empfinden: zu Hause in der Familie.“  

 (Foto: iweta0077/stock.adobe.com)
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Die UNO-Organisation UN Women veröffentlichte vor kurzem erschreckende Daten: Die Zahl der weltweit ermordeten Frauen und Mädchen ist in den Vereinten Nationen 2022 auf den höchsten Stand seit 20 Jahren gestiegen. Rund 89.000 Frauen und Mädchen seien im vergangenen Jahr absichtlich getötet worden. Mehr als die Hälfte dieser Morde seien von Familienmitgliedern oder Partnern begangen worden.

Bewusst verweist Gerstorfer dabei auch auf das Thema Gewalt und Missbrauch im Alter: „Gewalt gegen ältere Frauen kommt sowohl im öffentlichen Raum als auch innerhalb der Familie vor. Dies geschieht vielfach unbemerkt oder wird nicht als Gewalt betrachtet. Nur wenige ältere Gewaltopfer suchen Hilfe, viele schämen sich für ihre Opferrolle.“

Erhöhtes Gewaltrisiko für Demenzkranke

Erhöhtes Gewaltrisiko besteht dabei für Demenzkranke: Soziale Isolation und die Abhängigkeit des Täters vom Opfer können zu mehrfachen Überforderungssituationen von pflegenden Angehörigen oder Pflegekräften führen. „Ein sogenannter caregiver-overload kann in Stress, Verzweiflung und Gewalt münden, noch öfter in Depression“, betont Gerstorfer.

Prävention im Privatbereich ist möglich und soll gesucht werden, aber: „Ratsuchende Menschen wenden sich ungern an Einrichtungen, die Gewalt im Titel führen, daher sind ein offener und zwangloser Zugang sowie niederschwellige, breit zugängliche Betreuungsangebote wichtig.“

Wertvolle Hilfe am kostenlosen Beratungstelefon

Seit über zehn Jahren bietet das Pro Senectute-Beratungstelefon für Gewalt im Alter unter der Telefonnummer 0699 11 2000 99 österreichweit anonyme und kostenlose Beratungsgespräche an. „Von Gewalt Betroffene und Bedrohte suchen ebenso Rat wie deren Angehörige bzw. Menschen aus dem nahen Umfeld und professionelle Mitarbeiter der Betreuung oder Pflege von älteren Menschen“, zeigt Birgit Gerstorfer ein Beratungs-Angebot auf, das Entlastung bietet.


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