Krebshilfe-Präsident Martin Burian: „Es gibt keinen vernünftigen Grund, sich nicht gegen HPV impfen zu lassen"
OÖ. Die Durchimpfungsrate gegen Humane Papillomaviren (HPV) liegt in Österreich bei rund 40 Prozent. Anlässlich des Internationalen HPV-Impftages am 4. März fordert die Krebshilfe mehr Information und Aufklärung und eine Ausweitung des kostenlosen Zugangs bis zum 30. Lebensjahr.
„Es gibt keinen vernünftigen Grund, Kinder und Jugendliche – und sich selbst – nicht gegen HPV impfen zu lassen,“ sagt Martin Burian vom Ordensklinikum in Linz, Präsident der Krebshilfe Oberösterreich. „Die HPV-Impfung ist erwiesen wirksam gegen HPV-assoziierte gynäkologische Krebserkrankungen, Analkrebs, Peniskrebs und Krebs im Mund- und Rachenraum, aber auch andere durch das Virus verursachte Krankheiten wie Genitalwarzen.“
Jährlich erkranken etwa 2.000 Menschen in Österreich an den oben genannten Krebsarten. Viele Erkrankungen wären durch die Impfung vermeidbar. Seit einem Jahr gibt es die Ausweitung der kostenlosen HPV-Impfungen bis zum vollendeten 21. Lebensjahr.
Bewusstsein schaffen
„Wir haben in Österreich eines der besten HPV-Schulimpfprogramme der Welt, in dem sowohl Mädchen als auch Buben die kostenlose HPV-Impfung erhalten können. Es braucht eine breite Informationsoffensive um das Bewusstsein zu schärfen und Menschen dazu zu ermutigen, eine weitsichtige Entscheidung für die HPV-Impfung und somit für die eigene Gesundheit zu treffen. Wir sind sehr froh darüber, dass es neben dem Bundesheer auch Initiativen der Hochschülerschaft gibt, um das Virus langfristig in den Griff zu bekommen. Zudem fordern wir, dass die Impfung bis zum 30. Geburtstag kostenfrei angeboten werden soll da es für eine große Anzahl junger Menschen noch nicht möglich war, sich kostenlos gegen HPV impfen zu lassen,“ erklärt Burian.
Österreich hat – zehn Jahre nach Aufnahme der HPV-Impfung in das kostenfreie Kinderimpfprogramm – bei weitem noch nicht jene Durchimpfungsrate erreicht, die wünschenswert wäre. Einer der Gründe liegt laut Krebshilfe darin, dass den Menschen nicht bewusst ist, wie hoch das Risiko einer Ansteckung mit dem Virus ist. 80 Prozent aller Menschen stecken sich im Laufe des Lebens, vor allem durch sexuellen Kontakt, an! Daher ist die Impfung für Burschen und Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlen, damit ein möglichst hoher Schutz gegeben ist.
Die Österreichische Krebshilfe hat die Broschüre „HPV-Impfung gegen Krebs“ aufgelegt und in Oberösterreich erhalten die Schulen jährlich Informationsunterlagen für Eltern und Schüler. Die Broschüre ist kostenfrei erhältlich unter service@krebshilfe-ooe.at sowie als Download unter www.krebshilfe.net/services/broschueren verfügbar.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden