In Linz müssen Kinder bis zu einem Jahr auf eine OP bei Paukenerguss warten
OÖ. Bis zu einem Jahr müssen Kinder in Oberösterreich auf einen OP-Termin bei Paukenergüssen warten, das förderte eine SPÖ-Anfrage an LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) zu Tage. SP-Landesrat Michael Lindner fordert nun eine Garantie auf einen OP-Termin innerhalb eines Monats.
Zwischen den Regionen variieren die Wartezeiten auf einen Eingriff bei Paukenergüssen teils stark: während im Salzkammergut im Idealfall innerhalb von 12 Wochen OP-Termine zugesagt werden, sind es in Linz bis zu 52 Wochen. In Wels und der Pyhrn-Eisenwurzen-Region betragen die Wartezeiten bis zu 40 Wochen, im Mühlviertel bis zu 28 Wochen und im Innviertel bis zu 20 Wochen.
Unbehandelte Paukenergüsse können zu Hörbeeinträchtigung führen
Für Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner ist das eindeutig zu lange: „Diese lange Wartezeit ist dramatisch für Kleinkinder und hat unmittelbare Auswirkungen auf die Sprachentwicklung und das soziale Lernen unserer Kleinsten. Jede Woche entscheidet hier in der Sprachentwicklung!“ Bei einem sog. Paukenerguss ist Flüssigkeit im Mittelohr. Dies tritt insbesondere bei (Klein-)Kindern auf und kann das Hörvermögen beeinträchtigen. Die Flüssigkeit kann sich von selbst zurückbilden – tut sie das nicht, ist ein Eingriff nötig. Laut Lindner sei es eine Tatsache, dass ein unbehandelter Paukenerguss in der Phase der Sprachentwicklung (im Alter von 0 bis 4 Jahre) zu Verzögerungen oder Störungen der Sprachentwicklung führen könne.
In ihrer Anfragebeantwortung begründet Haberlander die teils langen Wartezeiten unter anderem mit Personalmangel der leider auch den HNO-Bereich treffe. Die Wartezeit hätte jedoch auch den Hintergrund, dass Termine für Akutfälle manchmal nicht angenommen oder unangekündigt nicht wahrgenommen würden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden