AK-Konsumentenschutz testete Lachs-Bowls: drei Proben fielen durch
OÖ. Buddha, Rainbow, Poké: die Beliebtheit von Bowls – also möglichst vielfältige und bunte Zutaten in Schüsseln – ist ungebrochen. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer haben nun verschiedene Bowls mit rohem Lachs unter die Lupe genommen. Bei einem Produkt lehnten die Experten die Verkostung aufgrund des Geruchs ab.
Roher Fisch zählt aus mikrobiologisch-hygienischer Sicht zu den besonders leicht verderblichen Lebensmitteln. Beim AK-Test wurden acht Lachs-Bowls aus Restaurants und Lokalen sowie einem Supermarkt in Linz, Wels, Steyr, Pasching und Haid im Labor überprüft. Preislich lagen die getesteten Bowls zwischen 1,19 Euro und 3,17 Euro pro 100 Gramm.
Ein Richt- und ein Warnwert überschritten
Getestet wurde auf Keime wie Bakterien, Pilze und Hefen, die Experten beurteilten außerdem Aussehen, Geschmack, Geruch und Textur der einzelnen Komponenten. Zur Beurteilung des mikrobiologisch-hygienischen Status wurden die Richt- und Warnwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) herangezogen, in einem Fall wurde der Richtwert für E.Coli überschritten, in einem Fall der Warnwert für Bacillus cereus.
Zwei Bowls einwandfrei, drei „in Ordnung“
Die getesteten Schüsseln von Spar in Linz („Eat Happy Poke Bowl Lachs“) und Dean & David in Pasching („Lachs Avocado Bowl“) bewerten die Konsumentenschützer als einwandfrei. Weitere drei Produkte wurden für in Ordnung befunden, allerdings wiesen diese eine erhöhte Anzahl an Enterobakterien auf. Sie gelten als sogenannte Hygieneindikatoren und deuten bei einem erhöhten Vorkommen in der Regel auf einen möglichen hygienischen Mangel hin. Bei zwei dieser Proben stellten die Tester auch Mängel im Hinblick auf Geruch und Geschmack fest.
Erhöhte Keim- und Hefenzahl in zwei Fällen
Zwei der getesteten Bowls wurden als wertgemindert eingestuft, da sie eine erhöhte Anzahl an bestimmten Keimen sowie auch Hefen enthielten. In einem Fall wurde der Richtwert für Escherichia coli überschritten – ein Indikator für fäkale Verunreinigungen von Lebensmitteln. Diese Salate konnten auch bei der Verkostung nicht punkten, unter anderem schmeckte der Reis muffig und der Geruch des Lachses hielt die Tester von der Verkostung ab.
„Für den menschlichen Verzehr ungeeignet“: Warnwert überschritten, verdorbene Algen
Eine Probe wurde sogar als „für den menschlichen Verzehr ungeeignet“ eingestuft. Grund dafür war zum Einen die Warnwertüberschreitung am Bakterium Bacillus cereus, das unter Umständen eine Magen-Darm-Erkrankung verursachen kann. Auch die sensorische Untersuchung lieferte laut AK „ein ungustiöses Bild“. Konkret: das Gemüse war matschig, der Reis und der Fisch schmeckte laut den Testern alt. Die Wakame-Algen rochen verdorben, weshalb die Experten deren Verkostung ablehnten.
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