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Venen brauchen Bewegung: Wie Bewegung den Blutfluss im Körper unterstützt

Tips Logo Sophie Kepplinger, BA, 12.09.2024 14:52

KLAUS/STEYRLING. Venenerkrankungen sind ein häufiges Problem. Venen transportieren verbrauchtes Blut zurück zum Herzen und ermöglichen so den wichtigen Sauerstofftransfer im Blut. Inwiefern Bewegung den Blutfluss unterstützt und welchen Schaden Bewegungsmangel verursachen kann, erklärt Angelika Reitböck, Allgemeinmedizinerin und Hautärztin in Steyrling sowie Vorsorge-Referentin in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Damit die Funktion der Venen nicht eingeschränkt wird, kann man selbst etwas tun: Bewegung. (Foto: Rabizo Anatolii/stock.adobe.com)

Die Venen transportieren unser verbrauchtes, sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen. In 24 Stunden werden rund 7.000 Liter Blut zum Herzen zurücktransportiert. Sehr oft geschieht dies entgegen der Schwerkraft, also bergauf. Die Venenklappen funktionieren bei gesunden Venen wie Ventile und lassen das Blut nur in eine Richtung, nämlich zum Herzen hin, fließen. Diese eindrucksvolle Leistung kann aber beeinträchtigt werden: „Bewegung unterstützt den Blutfluss wie eine Pumpe. Durch Bewegungsmangel, und oft auch durch genetische Veranlagung, kann es zu einem chronisch erhöhten Venendruck kommen. Das heißt, der Druck in den Venen steigt und die Venen erweitern sich. Dadurch schließen die Venenklappen nicht mehr vollständig, das Blut staut sich und eine Venenschwäche stellt sich ein“, erklärt Reitböck.

Anfangssymptome von Venenproblemen

Anfangs sieht man von den Problemen nichts. Wir bemerken lediglich schwere Beine, eventuell ein Kribbeln oder auch nur ein unangenehmes Gefühl in den Beinen. Besonders durch langes Sitzen, langes Stehen oder bei Hitze werden diese Symptome auffällig. „Im weiteren Verlauf können Besenreiser, also zarte Venenerweiterungen auf der Haut, und eine Schwellungsneigung im Bereich der Knöchel auftreten“, so Reitböck.

Das nächste Stadium ist die Bildung von Krampfadern, auch Varizen genannt. Bei noch stärkerer Ausprägung kann es auch zu chronischen Knöchel- und Unterschenkelschwellungen bis hin zu schlecht abheilenden Geschwüren kommen. Gelegentlich sehen wir auch oberflächliche Venenentzündungen. Auslöser sind hier oft Hitze oder eine mechanische Einwirkung von außen – wie etwa beim unabsichtlichen Anstoßen an Gegenständen.

Damit es erst gar nicht so weit kommt

„Die einfachste und wichtigste Maßnahme gegen Venenprobleme ist Bewegung. Und zwar in der Vorbeugung als auch bei der Behandlung“, betont die Medizinerin. Auch Kompressionsstrümpfe helfen , den chronisch erhöhten Druck in den Venenwänden zu reduzieren und das Blut erfolgreich zurück zum Herzen zu transportieren. Medikamentös können die Venen mit speziellen Tabletten etwas besser abgedichtet werden. Auch diverse Venencremen und Venengele werden verwendet. Dadurch bessern sich Schwellungsneigung, Schmerzen und Schweregefühl. Auch das Fortschreiten zur chronisch geschwächten Haut mit Neigung zu Geschwüren wird verzögert.


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