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Ein kurzer Stich, der HPV-bedingten Krebs verhindern kann

Tips Logo Jennifer Wiesmüller, 11.09.2025 14:07

OÖ. Jährlich erkranken rund 800 Personen in Österreich an HPV-bedingtem Krebs, darunter Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, Kopf-Hals- und Genitalkrebs. Diese Zahlen könnten deutlich geringer sein, denn es gibt eine Impfung, die diese Formen der Erkrankungen verhindert.

  1 / 2   LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Primar Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung Gynäkologie am Ordensklinikum Linz und Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz appellieren, die HPV-Impfung zu nutzen. (Foto: Ordensklinikum Linz)

Zwischen achtzig und neunzig Prozent der Menschen in Oberösterreich kommen zumindest einmal in ihrem Leben mit Humanen Papillomaviren (HPV) in Kontakt. Besonders gefährlich sind diese für Frauen – denn sie sind die häufigste Ursache für Gebärmutterhalskrebs. Diese Viren können aber auch zu Analkrebs, Kopf-Hals-Krebs oder Genitalkrebs bei Männern führen. Die gute Nachricht: Es gibt eine Impfung gegen HPV.

Jedes Jahr schickt das Land Oberösterreich mehr als 28.000 Folder an die Schulen in Oberösterreich, um Eltern, Lehrer und Schüler über die Gratis-HPV-Impfung für Jugendliche bis zum vollendeten 21. Lebensjahr zu informieren. „Je früher gegen Humane Papillomaviren geimpft wird, desto besser“, sagt Gesundheitslandesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Der erste Stich erfolgt im besten Fall bereits in der fünften Schulstufe.

Letzte Chance für kostenlose HPV-Impfung bis 30

Um auch der Altersgruppe der 21-bis 30-Jährigen den Zugang zur HPV-Impfung zu erleichtern, gibt es seit Juli 2024 die kostenfreie HPV-Nachholimpfung – diese Aktion läuft noch bis 30. Juni 2026. Für eine Vollimmunisierung sind zwei Impfungen mit einem Mindestabstand von sechs Monaten notwendig. Wenn jemand dieses Angebot in Anspruch nehmen möchte, ist es daher wichtig, dass die Erstimpfung bis spätestens 30. Dezember 2025 erfolgt, damit die Zweitimpfung vor dem 1. Juli 2026 durchgeführt werden kann und die Kosten noch übernommen werden.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass bis zum Jahr 2030 neunzig Prozent der Jugendlichen gegen HPV geimpft sein sollen. In Österreich liegt die Durchimpfungsrate bei den 14-Jährigen jedoch erst bei rund 50 Prozent – das Ziel ist also noch in weiter Ferne.

Vorsorge zum Preis einer Pizza pro Jahr

Um Gebärmutterhalskrebs zu verhindern, wird außerdem ab dem 30. Geburtstag ein HPV-Test empfohlen. Dieser ist selbst zu zahlen (etwa 40 Euro), da er aber nur alle drei Jahre durchgeführt wird, seien die Kosten etwa so hoch wie die einer Pizza im Jahr – zieht Primar Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung Gynäkologie am Ordensklinikum Linz und Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz einen Vergleich.

„HPV-Tests erkennen Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen oft schon bevor Zellveränderungen sichtbar werden“, so Primar Hefler. Er ist auch Gründer der Initiative „Petrol Ribbon“. „Dadurch können Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs früher erkannt werden als mit einem Pap-Abstrich allein“.

Infos zur Impfung auch beim Sozialministerium.

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