AK OÖ fördert digitale Pflegedokumentation für mobile Dienste
OÖ/LINZ. Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) unterstützt mit Mitteln des AK-Zukunftsfonds ein neues Digitalprojekt, das den Arbeitsalltag in der mobilen Pflege erleichtern soll. Eine vereinfachte, einheitliche digitale Pflegedokumentation reduziere den Aufwand für über 2.000 Pflegekräfte und schaffe damit „mehr Raum für das Wesentliche“.
Die Pflegekräfte in den mobilen Diensten stehen unter großem Druck – vor allem durch umfangreiche Dokumentationspflichten, so die AK. Laut Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich können sich fast zwei Drittel der Beschäftigten „kaum oder gar nicht vorstellen, im derzeitigen Beruf bis zur Pension durchzuhalten“. Das neue Projekt soll hier Abhilfe schaffen.
Flächendeckende digitale Dokumentation
Im Rahmen des von der AK begleiteten und mit 75.000 Euro geförderten Projekts wurden bestehende Dokumentationsprozesse „analysiert, neu strukturiert und praxisgerecht vereinfacht“.
Ergebnis ist ein umfassendes Handbuch mit klaren Empfehlungen für die tägliche Arbeit in der mobilen Pflege. Zusätzlich wurden 89 diplomierte Pflegekräfte zu Multiplikatoren ausgebildet, um die neue Dokumentation flächendeckend in den Organisationen einzuführen. Eingereicht hat das Projekt die ARGE Mobile Betreuung & Pflege OÖ, die zwölf Organisationen vertritt.
Das Prinzip laute: „Weniger ist mehr.“ Künftig werden „nur noch wesentliche pflegerische Maßnahmen, medizinische Anweisungen und relevante Auffälligkeiten“ dokumentiert. Routinetätigkeiten und „Floskeln“ wie „Dem Klienten geht es gut“ würden entfallen. Pflegevisiten und standardisierte Protokolle würden dennoch Qualität und Nachvollziehbarkeit sichern.
Vorteile für Patienten und Pflegepersonal
Thomas Märzinger, Landesgeschäftsleiter-Stellvertreter des Roten Kreuzes und Vorsitzender der ARGE Mobile Pfleger, betont die Bedeutung des Projekts: „Technik soll das Leben von Menschen verbessern. Das von Patienten genauso, wie das unserer Pflegekräfte. Die neue Pflegedokumentation entlastet die Beschäftigten in den Mobilen Pflegeberufen. Sie gewinnen mehr Freiraum, um sich auf die Patienten zu konzentrieren.“
Effizientere Administrationsarbeiten bedeuteten „mehr Zeit mit Menschen und echte Zuwendung“.
Feedback „durchwegs positiv“
Erste Trägerorganisationen haben bereits umgestellt, weitere befinden sich in der Umsetzung. Die Rückmeldungen aus der Praxis seien „durchwegs positiv“. Ziel sei es, die digitale Pflegedokumentation bis Ende 2026 vollständig in allen mobilen Diensten einzuführen.
Auch AK-OÖ-Präsident Andreas Stangl zeigt sich überzeugt: „Digitalisierung ist gestaltbar. (..) Die neue Dokumentation sorgt dafür, dass sich die betroffenen Organisationen in Zukunft besser abstimmen und Doppelgleisigkeiten vermieden werden können.“ Mehr als 2.000 Beschäftigte würden davon profitieren.
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