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Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: „Wissen stärken, Fakten schaffen, Vorurteile abbauen“

Tips Logo Baumgartner Anna, 01.12.2025 07:00

OÖ/LINZ. Weltweit leben derzeit 40,8 Millionen Menschen mit HIV. Laut Aidshilfe sind in Österreich 8.400 bis 9.000 Personen von HIV betroffen. Dank moderner antiretroviraler Therapie sei HIV heute gut behandelbar. Wer regelmäßig behandelt werde, lebe meist lange und das Virus ist bei erfolgreicher Therapie nichtübertragbar, so die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK).

Weltweit leben derzeit 40,8 Millionen Menschen mit HIV. Laut Aidshilfe sind in Österreich 8.400 bis 9.000Personen von HIV betroffen. (Foto: fizkes/stock.adobe.com)

Im Jahr 1988 wurde der Welt-AIDS-Tag erstmals von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. Seither wird er jährlich am 1. Dezember begangen. Der Tag soll daran erinnern, dass das HI-Virus noch lange nicht besiegt ist.

„Stigmatisierung der Betroffenen bleibt ein großes Problem“

„Zwar hat sich die medizinische Versorgung von HIV-Patienten heute deutlich verbessert, doch viele Betroffene kämpfen weiterhin mit Herausforderungen im Alltag. Auch die Stigmatisierung der Betroffenen bleibt ein großes Problem. Viele zögern noch immer, offen über ihre Diagnose zu sprechen, aus Angst vor Ausgrenzung“, so Johanna Holzhaider, Kurienobmann-Stv. der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich und Allgemeinmedizinerin.

Besonders wichtig sei der Hinweis auf Prävention: „Die PrEP ist eine vorbeugende HIV-Medikation für HIV-negative Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, sich zu infizieren. Wird sie regelmäßig eingenommen, verhindert sie eine HIV-Übertragung sehr zuverlässig“, so die ÖGK. Die Gesundheitskasse übernimmt Kostenzuschüsse für die HIV-Prä-Expositionsprophylaxe – in der Regel entstehen für die Versicherten keine Kosten mehr. „HIV kann jeden treffen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Orientierung“, wie betont wird.

Wie wird HIV übertragen?

HIV wird nur durch bestimmte Körperflüssigkeiten in ausreichender Menge übertragen: Blut, Sperma, den Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut oder Vaginalsekret.

Dagegen sind HIV-Infizierte über Speichel, Schweiß, Urin, Stuhl oder Tränen nicht ansteckend. Auch durch Hautkontakt, Küssen, Husten, Niesen oder Insektenstiche kann das Virus nicht weitergegeben werden.

Erste Symptome oft unbemerkt

Viele Menschen merken ihre Erstinfektion gar nicht, weil die Beschwerden sehr unspezifisch sind: Fieber, akute Lymphknotenschwellung, Hautausschlag, Durchfall oder Schluckbeschwerden können auftreten. Danach folgen oft Phasen, in denen man sich völlig oder weitgehend beschwerdefrei fühlt.Ohne Behandlung führt HIV früher oder später zur Immunschwäche AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome).

Heute gibt es jedoch seit vielen Jahren gute Therapiemöglichkeiten, die die Lebensqualität deutlich verbessern und den Ausbruch von AIDS verhindern können. Wichtig: Wer seine antiretrovirale Therapie regelmäßig nimmt, ist bei erfolgreicher Behandlung in der Regel auch nicht mehr ansteckend.

Was ist der beste Schutz?

Die Ärztekammer für Oberösterreich empfiehlt: „Da viele ihre Erstinfektion gar nicht mitbekommen, sollte man sich beim Allgemeinmediziner testen lassen.“ Der beste Schutz sei „Safer Sex“.  Denn Geschlechtsverkehr sowie die Verwendung des gleichen Spritzbestecks beim intravenösen Drogenkonsum würden zu den Hauptansteckungsformen zählen. 

Sowohl die ÖGK als auch die Ärztekammer sind sich einig: Regelmäßige Tests, verlässliche Prävention und der Abbau von Stigmatisierung bleiben zentrale Aufgaben – auch 37 Jahre nach der erstmaligen Ausrufung des Welt-Aids-Tags durch die WHO im Jahr 1988.


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