Vereine in Oberösterreich: Mehr Frauen in den Vorstand
LINZ/OÖ. Unter dem Motto „Du bist unsere Superpower!“ lud die ASKÖ OÖ Führungspersönlichkeiten zur Podiumsdiskussion. Die Veranstaltung war der Auftakt zu einem Projekt, dessen Ziel es ist, junge Frauen für die Arbeit im Sportverein zu motivieren und ihnen den Einstieg zu erleichtern.
Landesgeschäftsführerin Anita Rackaseder erklärt den Hintergrund der Veranstaltung: „Ein wesentliches Kriterium für den Erfolg sind die sichtbaren Vorbilder, an denen sich zukünftige Funktionärinnen orientieren können. Sie sollen sehen, dass ihnen auch als Frau die Welt des Sports offensteht und es von vielen Seiten Unterstützungsangebote gibt. Wir wollen außerdem ein Netzwerk aufbauen, in dem sich die Frauen gegenseitig empowern.“
Frauen im Sport
Sport ist eine klassische Männerdomäne. Vor allem in der Führungsebene und im Spitzensport sind Frauen deutlich unterrepräsentiert oder weniger sichtbar. Die ehemalige Fußballnationalspielerin Viktoria Schnaderbeck als Beispiel führte als Kapitänin ihre Mannschaft zu Top-Platzierungen bei internationalen Turnieren, trotzdem bedurfte es eines überdurchschnittlichen Engagements, um mediale Präsenz zu erhalten.
Die Führungsspitze des Österreichischen Paralympischen Committees, Präsidentin Maria Rauch-Kallat und Generalsekretärin Petra Huber, engagiert sich ehrenamtlich im Sport Austria Beirat „Frauen im Sport“. Sie erzählten am Podium von der schleppenden Entwicklung im organisierten Sport, bei der sich der Frauenanteil in den Führungsebenen in den letzten zwei Jahrzehnten von einem auf gerade einmal 20 Prozent gesteigert hat. Das liege vor allem an der antrainierten und unnötigen Bescheidenheit der Frauen. Frauen sollten sich vielmehr ihren Stärken bewusstwerden. Der gleichen Meinung ist die Langzeit-Funktionärin Christiane Mörth, die in der Eiskunstlaufszene in den letzten 50 Jahren bedeutende Weichen gestellt hat. Aus der ehemaligen rein männlich besetzten Führungsriege ist unter ihrem Zepter ein überwiegend weiblicher Vorstand geworden.
Die jüngere Generation von ASKÖ OÖ Funktionärinnen folgt ihren Wegbereiterinnen auf dem Fuß. Frauenreferentin Simone Rienesl ist eine der wenigen weiblichen Vorsitzenden eines Fußballvereins. „Als Frau muss man in der Welt des Fußballs besonders um Akzeptanz kämpfen. Ich genieße aber vollen Rückhalt innerhalb meines jungen und engagierten Teams des ASKÖ SV Franckviertel. Gemeinsam stellen wir uns den Herausforderungen “, so die junge Funktionärin, die durch ihre Übernahme den Verein vor seinem Aus bewahrt hat. Anna Weghuber, Bildungsreferentin der ASKÖ OÖ, sieht den Weg zu einer höheren Frauenquote in der Ausbildung der nächsten Generation.
Projekt „Frauen in den Vorstand“
Der Abend im Festsaal der Wiener Städtischen dient als Kick-off Veranstaltung für die Imagekampagne der ASKÖ OÖ, die im Zuge des Projekts „Frauen in den Vorstand“ unter dem Slogan „Du bist unsere Superpower“ läuft. In Folge ist ein Mentorinnenprogramm geplant, das erfahrene Funktionärinnen und Neueinsteigerinnen zusammenbringen soll. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport gefördert.
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