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Steinkellner: Die NoVA-Erhöhung verfehlt ihr Ziel

Tips Logo Wurzer Katharina, 17.12.2020 20:43

OÖ. 2021 wird die Normverbrauchsabgabe (NoVA) erhöht. Diese Steuer wird unter anderem fällig, wenn man sich ein neues Fahrzeug bei einem österreichischen Händler kauft. Das neu gestaltete NoVA-Modell werfe mehr Fragen auf als Antworten und gehe am Ziel vorbei, kritisiert Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner.

2021 wird die Normverbrauchsabgabe (NoVA) erhöht. In einer Befragung gab die Mehrheit der Unternehmer an, ihre Dienstfahrzeuge zukünftig länger zu nutzen und die erhöhten Kosten an die Kunden weiterzuverrechnen (Symbolbild). (Foto: Volker Weihbold)

Laut Steinkellner ist die NoVA-Erhöhung der „falsche Ansatz“. Er beruft sich dabei auf eine Studie des Fuhrparkverbands Austria (FVA) unter 135 Firmen. Diese haben insgesamt etwa 25.000 Fahrzeuge und wurden zur konkreten Auswirkung der erhöhten Normverbrauchsabgabe befragt. Die wesentlichen Ergebnisse: Die Nutzungsdauer der Fahrzeuge könnte sich verdoppeln und die erhöhten Kosten der Mobilität sollen an die Kunden weiterverrechnet werden. Bei größeren Unternehmen führen die höheren Kosten zu einer künftigen Anmeldung des Sitzes im Ausland.

„Neue Mobilitätsformen noch in den Kinderschuhen“

Darüber hinaus können Elektrofahrzeuge die Anforderungen im beruflichen Alltag kaum erfüllen, berichten die Unternehmer. Die Hälfte gab an, dass sie weder den PKW noch Nutzfahrzeuge durch Elektro-Modelle ersetzen werden können. „Die Entwicklung und Technik neuer Mobilitätsformen steckt noch in den Kinderschuhen. Nicht außer Acht gelassen werden darf, dass auch eine entsprechende Infrastruktur sowie die Energie-Ressourcen bereitgestellt werden müssen. Alle Einzelkomponenten können nur in einer ganzheitlichen, interdisziplinären Strategie umgesetzt werden. In Forschung, Innovation und Entwicklung wird sich noch vieles tun. Neben der E-Mobilität gibt es auch noch weitere klimaschonende Alternativen. Besonders interessant sind synthetische Kraftstoffe wie beispielsweise E-Fuels. Diese hätten den Vorteil, dass die bereits existente Infrastruktur der Tankstellennetze genutzt werden könnte“, führt Verkehrs-Landesrat Steinkellner (FPÖ) aus. Das Ziel der NoVA-Neuerung, CO2-Emissionen zu reduzieren, könne durch das Gesetz nicht erreicht werden. „Im Zuge einer Ökologisierung des Mobilitätssektors braucht es eine rationale und interdisziplinäre Debatte, um Antworten erarbeiten zu können. Das neu gestaltete NoVA-Modell wirft dabei leider mehr Fragen auf und geht an der eigentlichen Intention weit vorbei“, kritisiert Steinkellner.

Bei der Befragung fanden 90 Prozent der Unternehmer den Zeitpunkt für die NoVA-Erhöhung falsch. 89 Prozent beurteilen die beim Kauf fällige Normverbrauchsangabe per se für kein taugliches Steuerinstrument, um den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu senken.


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