Zustimmung aus OÖ zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz
OÖ/LINZ. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) soll am kommenden Mittwoch in den Ministerrat eingebracht werden. Ziel ist es, dass Österreichs Strombedarf bis zum Jahr 2030 gänzlich aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden kann. In Oberösterreich äußern sich Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner positiv zum neuen Gesetz.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) stellten am Donnerstag, 11. März, das neue Gesetz zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen vor. So soll bis 2030 Strom in Österreich zu hundert Prozent aus sauberer Energie produziert werden, etwa in Form von Sonnenstrom, Windkraft, Wasserkraft oder Biomasse. „Das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz ist ein Meilenstein für den Klimaschutz in Österreich und bringt uns endgültig weg von der Erzeugung von Strom aus fossilen Quellen. Dabei schaffen wir Unabhängigkeit und können die Stromimporte auf ein Minimum reduzieren. Außerdem werden mit diesem Gesetz hohe Summen für eine Wasserstoffoffensive freigegeben, die Voraussetzung ist, um unseren oberösterreichischen Industrie- und Wirtschaftsstandort klimafit zu machen“, sagt Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne).
Grüner Wasserstoff in der Voestalpine
500 Millionen Euro sind für grünen Wasserstoff in den nächsten zehn Jahren vorgesehen. Damit soll etwa die klimaneutrale Stahlproduktion in der Voestalpine ermöglicht werden. „Ebenso werden Elektrolyseanlagen nun für mindestens 15 Jahre komplett von den Netztarifen ausgenommen. Das wird gerade dem Standort Oberösterreich beim Vorantreiben der Nutzung von Wasserstoff wichtige Impulse geben. So betreibt etwa die Voestalpine in ihrem Werk in Linz bereits die weltweit größte Pilotanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff“, führt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) aus.Das Fördersystem soll mit dem neuen Gesetz grundlegend umgebaut und die Produktionskapazität für Strom aus erneuerbaren Quellen von derzeit rund 55,6 Terawattstunden auf etwa 82 Terawattstunden ausgebaut werden, ergänzt Kaineder. Sowohl die Kapazitäten der Photovoltaik als auch der Windkraft sollen erhöht werden. „Das Gesetz bringt nicht nur klare Rahmenbedingungen und damit Planbarkeit für die Ökostrom-Erzeugung, sondern mit einem Volumen von 10 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 auch große Chancen für die Energietechnologie-Branche in unserem Bundesland“, sagt Achleitner. In Oberösterreich gebe es viele innovative Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energietechnologien, die nun mit neuen Aufträgen rechnen könnten.
Energiegemeinschaften zugelassen
Ein weiterer Aspekt des Gesetzes sind Energiegemeinschaften, womit zukünftig gemeinsam Strom produziert, gespeichert und verbraucht werden kann. „Erstmals können Private, Gemeinden, KMUs (Klein- und Mittelbetriebe, Anm.) sowie Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam Sonnenstrom erzeugen und verbrauchen. Diese Energiegemeinschaften bringen eine Dezentralisierung der Stromerzeugung und sorgen durch die Nutzung des Stroms im regionalen Umfeld auch für Entlastung der Stromnetze“, erläutert Achleitner. Ökologie und Ökonomie würden sich beim Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ergänzen. Das Paket könnte noch vor dem Sommer in Kraft treten.
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