Arbeiterkammer OÖ fordert kostenlose Selbsttests für Elga-Aussteiger
OÖ. Seit Anfang März können sich Krankenversicherte ab 15 Jahren einmal im Monat fünf kostenlose Antigen-Selbsttests in Apotheken holen. Einzelne Gruppen wie Elga-Aussteiger sind jedoch ausgeschlossen. Die Arbeiterkammer (AK) OÖ spricht von einer „Ungleichbehandlung, die klar abzulehnen sei“.
Die sogenannten „Wohnzimmertests“ sollten ein neuer Meilenstein in der Pandemiebekämpfung werden, indem sich einfach und ohne Hilfe zu Hause feststellen lässt, ob eine Covid-19-Infektion vorliegt. Empfohlen werden sie etwa für private Treffen, behördlich anerkannt sind die Tests nicht. Laut AK OÖ mache die Ausgabe der Selbsttests Sinn, damit viele diese Möglichkeit ohne finanzielle Hürde nutzen könnten. Derzeit sind bestimmte Gruppen wie Aussteiger von der elektronischen Gesundheitsakte (Elga) jedoch ausgeschlossen. „Eine solche Ungleichbehandlung ist klar abzulehnen, denn alle Krankenversicherten zahlen ihre Beiträge, ob sie nun Elga nutzen oder ausgestiegen sind. Hier spart die Regierung am falschen Fleck“, kritisiert AK OÖ Präsident Johann Kalliauer.
300.000 Menschen betroffen
Betroffen sind etwa 300.000 Personen in Österreich. Laut Bundesregierung könne die Apotheke ohne Elga-Anknüpfung der E-card nicht prüfen, ob die Tests schon in einer anderen Apotheken bezogen worden seien. Eine andere technische Umsetzung sei nicht möglich. Das lässt Kalliauer nicht gelten: „Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Warum ist es nicht möglich wie bei dem Versenden der kostenlosen FFP2-Masken zu verfahren? Wenn das Zusenden der Test-Kits zu umständlich ist, könnten auch Gutscheine an alle Krankenversicherten versandt werden. Noch besser wäre ein kostenloses Auflegen der Tests bei den Teststationen. Nur wenn der Zugang einfach und für alle möglich ist, kommen wir gemeinsam gut durch die Pandemie“. Dass Elga-Aussteiger keine kostenlosen Selbsttests bekommen, hatten zuvor unter anderem bereits Vertreter der SPÖ und Ärztekammer kritisiert.
Die Regierungsparteien hatten im Parlament angekündigt, dass bis Mitte März eine Lösung gefunden werde, wozu es bis dato nicht gekommen ist. Laut Medienberichten erhalten auch weitere Gruppen keine kostenlosen Selbsttests in Apotheken. Dazu zählen Versicherte bei Krankenfürsorgeanstalten von Bund und Ländern, Freiberufler wie Rechtsanwälte und Notare, die von der gesetzlichen Krankenversicherung ausgenommen sind, sowie Grenzgänger, die zwar in Österreich wohnen, aber in einem Nachbarland arbeiten.
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