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Langzeitarbeitslosigkeit in OÖ geht leicht zurück

Tips Logo Karin Seyringer, 02.08.2021 13:14

OÖ. Arbeitskräftenachfrage zeigt weiterhin positiven Trend, die Arbeitslosenquote in OÖ liegt um 1,8 Prozent-Punkte unter dem Vorjahresniveau, wie in den Jahren 2018 und 2019 ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Juni leicht gestiegen - zeigen die Zahlen zum Arbeitsmarkt in OÖ Ende Juli.

Symbolfoto (Foto: Volker Weihbold)
Symbolfoto (Foto: Volker Weihbold)

„Die Situation am OÖ Arbeitsmarkt ist weiterhin von hoher Dynamik geprägt. Die Beschäftigung ist stark gestiegen und die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr in allen Branchen rückläufig. Obwohl noch immer auf hohem Niveau geht die Langzeitbeschäftigungslosigkeit seit April zurück. Im Vergleich zum Vormonat sind um 5,0 Prozent weniger Personen langzeitbeschäftigungslos. Am Lehrstellenmarkt haben wir allerdings um 24,4 Prozent weniger sofort verfügbare Lehrlinge gemeldet als im Vorjahresmonat“, fasst die stellvertretende AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt zusammen.

Die Arbeitslosenquote betrug in Oberösterreich im Juli 4,4 Prozent (Österreichschnitt: 6,7 Prozent) und lag damit um 1,8 Prozent-Punkte unter dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 696.000 Personen (+18.000 bzw. +2,7 Prozent mehr als im Vorjahr). Die Zahl der Arbeitslosen lag massiv niedriger als vor einem Jahr (-12.576; -28,3 Prozent auf 31.923 Personen). In Schulungen befinden sich 8.335 Personen (+13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die Zahl an Langzeitbeschäftigungslosen hat sich im Vergleich zum Vormonat zwar reduziert (-608; -5,0 Proznet), liegt aber noch immer deutlich über dem Vorjahresniveau (+973; +9,1 Prozent).

Stellenmarkt

Ende Juli standen beim AMS OÖ 30.566 offene Stellen zur Verfügung, um 13.406 bzw. +78,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem waren 1.418 sofort verfügbare Lehrstellen (+206 bzw. +17,0 Prozent) und 1.184 sofort verfügbare Lehrstellensuchende (-383; -24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) gemeldet.

Vergleich mit 2019: Quote auf gleichem Niveau

Der aussagekräftigere Vergleich ist allerdings jener mit den Zahlen vor Corona - aus dem Jahr 2019: Verglichen mit 2019 liegt die Beschäftigung um rund 5.000 (+0,7 Prozent) höher, gleichzeitig weist der Bestand an Arbeitslosen ein Plus von 1,1 Prozent (+346) auf. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,4 Prozent auf dem gleichen Niveau wie im Juli 2019.

Bei Personen unter 25 Jahren liegt die Arbeitslosigkeit unter dem Niveau von 2019 (-10,6 Prozent; -443), während sie bei den über 55-Jährigen anstieg (+10,0 Prozent; +654). Auch Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind vom Anstieg der Arbeitslosigkeit stärker betroffen (+5,2 Prozent; +506). Besonders dramatisch stellt sich die Situation für Langzeitbeschäftigungslose dar, in dieser Gruppe stiegen die Vorgemerktenzahlen um 45,6 Prozent (+3.653).

Sehr erfreulich zeigt sich der Stellenmarkt, die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen liegt mit +33,9 Prozent (+7.734) bereits wesentlich über dem Niveau von Juli 2019.

ÖVP jubelt über Rekordbeschäftigung

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner ist klar: „Die Arbeitslosigkeit in unserem Bundesland ist weiter niedrig, während im Bereich der Beschäftigung mit einem Zuwachs von 11.000 Beschäftigten ein neuer Rekordwert von 696.000 Beschäftigten in Oberösterreich erreicht wurde. Zugleich ist die Zahl der offenen Stellen in unserem Bundesland mit 29.085 weiter hoch. Es gibt damit in unserem Bundesland weiterhin fast genauso viele offenen Stellen wie Arbeitslose. Daher ist die Aus- und Weiterbildung für uns ein Gebot der Stunde. Die Menschen müssen weiterhin gezielt für jene Jobs ausgebildet werden, für die Beschäftigte gesucht werden. Damit soll es uns gelingen, Arbeitssuchende rascher wieder in Beschäftigung zu bringen und zugleich unseren Unternehmen jene Fachkräfte anbieten zu können, die sie benötigen.“

Grüne: Jobchancen für Langzeitsarbeitslose forcieren

„Die Beschäftigungszahlen marschieren nach oben. Aber es bleiben immer noch viel zu viele zurück in der Talsohle. Es sind die langzeitarbeitslosen Menschen, die noch nichts vom neuen Boom spüren. Jene abertausenden, die sich fragen, warum sie nicht beim Aufschwung mitgenommen werden. Die zum Warten verdammt sind und finanziell immer stärker unter Druck kommen. Hier muss raschest angesetzt werden, sonst wird dieses Riesenproblem die Entwicklung des Arbeitsmarktes immer weiter überschatten. Es geht hier nicht um erfreuliche Statistiken und Gesamtzahlen. Es geht schlicht um Existenzen“, fordert die Grüne Arbeitsmarktsprecherin LAbg. Ulrike Schwarz einmal mehr ein konsequentes Vorgehen. Die Jobchancen in den Gemeinden müssten forciert und jene bei Gemeinnützigen Organisationen genutzt werden. Vor allem muss das angekündigte JOB-RESTART Programm anlaufen, in den Gemeinden ankommen und diese bei der Umsetzung auch unterstützt werden.


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