Lehrermangel: Kritik von der SPÖ, Bildungsdirektion relativiert
OÖ. Die Bildungsdirektion OÖ ist auf der Suche nach aktuell rund 300 Lehrkräften. SPÖ-Klubvorsitzender Michael Lindner sieht massiven Lehrermangel und übt scharfe Kritik an der zuständigen ÖVP-Bildungs-Landesrätin und der Bildungsdirektion. Letztere relativiert hingegen.
Mit Stand 24. September sind auf der Homepage der Bildungsdirektion OÖ 321 offene Pädagogen-Stellen ausgeschrieben. „Der Grund dafür ist der massive Lehrermangel, der sich immer weiter zuspitzt. Fachleute warnen, dass es in ein bis zwei Jahren auch die Gymnasien treffen wird“, so Lindner. „Anstatt anzupacken, leugnet die ÖVP das Problem und schiebt es weg“, kritisiert er. Der zu Beginn in einzelnen Fächern existierende Lehrermangel habe dazu geführt, dass fachfremde Lehrer eingesprungen seien oder Volksschulpädagogen in die Mittelschule geholt worden seien. Diese kurzfristige „Loch-auf-Loch-zu-Taktik“ von ÖVP-Bildungs-Landesrätin Haberlander und der Bildungsdirektion räche sich.
Lindner spricht sich einmal mehr für Erleichterungen beim Studium aus. Diese müssten regelmäßig nach Salzburg dafür pendeln, Unterstützung vom Land gebe es aber keine. Er fordert, die Ausbildung komplett nach OÖ zurückzuholen.
Bildungsdirektion relativiert
Von der Bildungsdirektion OÖ heißt es auf Anfrage der Tips, dass man in allen Bezirken auf der Suche nach engagierten und motivierten Personen, sei, die den Lehrberuf ergreifen wollen.
Die Zahl der aktuell offenen Stellen wird aber relativiert: „Die jetzt ausgeschriebenen Stellen sind ähnlich zu denen am Anfang des letzten Schuljahres. Ein Großteil dieser Stellen sind Teilbeschäftigungen. Um gerade für Studierende oder Mütter mit kleinen Kindern ein attraktives Stellenangebot bieten zu können, bieten wir selbst Stellen mit nur wenigen Unterrichtsstunden (teilweise acht oder zehn) an.“
Auch das zusätzliche Förderangebot, das aufgrund der langen Distance Learning-Phase zur Verfügung gestellt werde, benötige zusätzliche Ressourcen.
Laut Bildungsdirektion OÖ wurden alleine im letzten Schuljahr 1.141 neue Pädagogen im Pflichtschulbereich angestellt. Für das jetzt gestartete aktuelle Schuljahr seien es ebenfalls bereits 432. Viele weitere werden sicherlich folgen, heißt es.
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