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Maklerprovision: "Bestellerprinzip" bei Mietwohnungen in Begutachtung (Update 24. März)

Tips Logo Karin Seyringer, 24.03.2022 09:31

Ö/OÖ. Die Maklergebühr für Mieter soll fallen - die Bundesregierung hat am Dienstag ein ausgehandeltes Paket, das eine Änderung des Maklergesetzes beinhaltet, präsentiert. Mit dem „Bestellerprinzip“ bei Mietwohnungen sollen künftig jene Personen die Maklergebühr zahlen, die den Makler beauftragt haben. Die Grünen OÖ sehen einen „Meilenstein“. Update: Die Arbeiterkammer OÖ sieht eine langjährige Forderung umgesetzt.

 (Foto: Erwin Wodicka)
(Foto: Erwin Wodicka)

Eine „jahrzehntelange Ungerechtigkeit“ solle damit beendet werden, so Justizministerin Alma Zadic (Grüne) am Dienstag. Am Mittwoch werde der ausgehandelte Entwurf mit einer sechswöchigen Frist in Begutachtung geschickt. Ende 2022/Anfang 2023 soll das neue Prinzip „voll“ gelten. Für Vermieter werde es nach Inkrafttreten eine Übergangsfrist von sechs Monaten geben.

Vor allem einkommensschwächere und junge Personen würden damit entlastet, so Zadic und Claudia Plakolm (ÖVP), Jugendstaatssekretärin im Bundeskanzleramt.

Grüne OÖ: „Riesige finanzielle Entlastung“

Eine „ganz konkrete, riesige finanzielle Entlastung für alle Wohnungssuchenden auch in Oberösterreich“, sieht die oö. Grüne Wohnbausprecherin LAbg. Ines Vukajlović. „Speziell für junge Menschen und jene mit niedrigem Einkommen ist die Maklerprovision bisher eine große Hürde auf dem Weg zur neuen Wohnung.“

Eine Entlastung bringe diese Neuerung vor allem für Wohnungssuchende in den Statutarstädten, wo Mietverhältnisse dominieren. In der Landeshauptstadt und in Steyr wohnen laut Vukajlović rund 70 Prozent der Menschen in Hauptmiete, in Wels ca. 50 Prozent. „Dies zeigt, wie viele Menschen davon betroffen sind und wie essenziell wichtig diese Entlastung ist.“

Update: AK sieht langjährige Forderung umgesetzt

„Damit wird eine langjährige Forderung von uns umgesetzt“, so AK Oberösterreich Präsident Andreas Stangl. „Aus Konsumentensicht ist es besonders wichtig, dass Schlupflöcher und Umgehungskonstruktionen von vornherein ausgeschlossen werden. Wir werden uns den Gesetzesentwurf auf jeden Fall genau ansehen.“

WKO schlägt Alarm

Der Wirtschaftskammer-Fachverband Immobilientreuhänder schlägt hingegen Alarm. Das Bestellerprinzip würde Jobs vernichten und Mieter im Stich lassen. „Mit diesem Modell gibt es nur Verlierer“, so Branchensprecher Georg Edlauer. „Allen voran die rund 5.500 aktiven Immobilienmakler in ganz Österreich und ihre rund 10.000 Mitarbeiter, die durch ein solches Modell ganz erhebliche finanzielle Verluste hinnehmen müssen.“ Arno Wimmer, Berufsgruppensprecher Makler im WKÖ-Fachverband, sieht einen erheblichen Anteil der Angebote am sichtbaren Wohnungsmarkt verschwinden, wenn diese nicht vom Makler professionell aufbereitet würden.

 

 

 


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