Industriellenvereinigung OÖ neu gewählt: KTM-Chef Pierer neuer Präsident
OÖ. Im Zuge der Ordentlichen Vollversammlung 2022 wurden der Vorstand und das Präsidium der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) für die Funktionsperiode 2022 bis 2025 neu gewählt. KTM-Chef Stefan Pierer wurde dabei mit 100 Prozent der Stimmen zum neuen Chef bestimmt. Er löst Axel Greiner ab. Am Abend lud der IV OÖ zum großen Empfang.
Das Präsidium setzt sich demnach aus fünf Mitgliedern zusammen. Präsident Stefan Pierer (Pierer Mobility AG), Vizepräsident Thomas Bründl (Starlim Spritzguss GmbH) mit den Schwerpunkten Bildung und Arbeitsmarkt und Vizepräsident Herbert Eibensteiner (voestalpine AG) mit den Schwerpunkten Energie und Rohstoffe. Außerdem sind im Präsidium mit dabei: Vizepräsidentin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (Fronius International GmbH) mit den Schwerpunkten Forschung/Technologie/Innovation und Green Transition und Vizepräsident F. Peter Mitterbauer (Miba AG) mit den Themen Universitäten, Steuern und Abgaben.
Thomas Bründl neu im Präsidium
Stefan Pierer war seit 2016 Vizepräsident und löst nun Axel Greiner als Präsident der IV OÖ ab. Thomas Bründl wurde neu in das Präsidium gewählt. Herbert Eibensteiner, Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß und F. Peter Mitterbauer wurden als Vizepräsidenten für eine weitere Funktionsperiode bestätigt. F. Peter Mitterbauer ist darüber hinaus Vizepräsident der IV Österreich. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß ist zusätzlich Vorsitzende des IV-Ausschusses für Forschung, Technologie und Innovation auf Bundesebene.
Zeit für Reformen
„In einer Zeitwende ist es Zeit für Refomen“, sagt Neu-Präsident Stefan Pierer. Die Weltwirtschaft befinde sich in einer außerordentlich herausfordernden Phase: Es sei aus unterschiedlichen Ursachen ein überaus komplexer Mix aus Lieferkettenunterbrechungen, Energiekrise, Ukrainekrieg, Covid-Lockdowns und hoher Inflation entstanden. Eine kräftige Bremsspur des Welthandels sei unvermeidlich. Ein seriöser Ausblick für 2023 derzeit unmöglich.
Die Welt wird sich zukünftig stärker in verschiedene politische und wirtschaftliche Handelsräume aufsplitten. Der Zusammenhalt der westlichen Welt sei mehr denn je gefordert, so Pierer. Die EU muss Stärke zeigen und sich um die wirklich wichtigen Themen kümmern.
Eine instabile Bundespolitik mit ständigem Wechsel der Akteure lähmt die Republik in einer Zeit, in der Schnelligkeit und Entschlossenheit in der Reaktion auf aktuelle Entwicklungen gefordert und entsprechende Reformen auf den Weg zu bringen wären. „Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Österreich ist gefährdet“, so Pierer.
Kräftige Veränderungsschritte ein Muss
„Gerade wegen der ständigen Krisen müssen in Oberösterreich im ersten Drittel der Legislaturperiode kräftige Veränderungsschritte gesetzt werden, es braucht drei Masterpläne – am Arbeitsmarkt durch bessere Nutzung der vorhandenen Potenziale gegen den Fachkräftemangel, im Schulsystem, durch forcierten Ausbau der MINT-Kompetenzen und durch eine Modernisierung im Schulmanagement, sowie in der Digitalisierung der öffentlichen Hand zur Beschleunigung von Verwaltungsprozessen und Genehmigungsverfahren“, ist sich Pierer sicher.
„Die OÖ. Industrie ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Wir sind weltweit erfolgreich gewesen, wir haben zehntausende zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich geschaffen und dadurch den Wohlstand der Bevölkerung massiv erhöht. Die OÖ. Industrie generiert direkt, indirekt und induziert österreichweit 900.000 Beschäftigungsverhältnisse. Wir wollen in Oberösterreich, Österreich und Europa bleiben und weiterwachsen. Wir brauchen die Politik, die uns in dieser komplexen Krisenphase faire Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen muss.“
Landeshauptmann Stelzer gratuliert
Landeshauptmann Thomas Stelzer gratuliert dem neu gewählten Präsidenten der Industriellenvereinigung Oberösterreich, Stefan Pierer. Dieser kenne als Chef der Pierer Mobility AG und damit als Mastermind hinter der weltweiten Erfolgsmarke KTM die Bedürfnisse der heimischen Industriebetriebe genau und sei ein führender Vertreter der starken oberösterreichischen Wirtschafts- und Industrieregion. Die heimischen Industriebetriebe seien als große Arbeitgeber und Innovationstreiber wesentlich für den Wohlstand im Land und zeigen auf, „wie man auf der ganzen Welt erfolgreich sein kann“, sagt Stelzer.
Industrieempfang mit 600 Gästen
Am Abend nach der Wahl lud der IV OÖ zum der Industrie-Empfang 2022 mit mehr als 600 Gästen in der voestalpine Stahlwelt. Im Mittelpunkt stand dabei naturgemäß die Staffelübergabe von Axel Greiner an den neugewählten IV OÖ-Präsidenten Stefan Pierer, der auch ankündigte: „Ich werde nicht über Social-Media-Kanäle kommunizieren, sondern zuallererst das Gespräch suchen.“ Eine Bildergalerie zum Empfang gibt's hier.
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