"Größte Reform des Kriminaldienstes seit 20 Jahren"
Ö/OÖ. Der Kriminaldienst wird umfassend reformiert. Die Schwerpunkte liegen auf auf der Stärkung der Kriminalpolizei in den Regionen, der Bekämpfung der Cyberkriminalität, der Prävention sowie Aus- und Weiterbildung. Präsentiert wurde die Reform durch Innenminister Gerhard Karner und den OÖ Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, der eine wesentliche Rolle bei der Ausarbeitung des Konzept innehatte.
„So, wie sich Kriminelle weiterentwickeln, ist es notwendig, dass auch wir als Polizei uns weiterentwickeln. Mein Dank und Respekt gilt den Polizistinnen und Polizisten, die diese Aufgabe mit großem Engagement und großer Verantwortung wahrnehmen“, so Innenminister Karner. Die jetzige Reform sei die größte Reform des Kriminaldienstes seit 20 Jahren.
Expertise im Bereich Cybercrime in den Regionen
In den Regionen soll die Kriminalpolizei in den Bereichen Tatortarbeit, Cyberkriminalität und Prävention gestärkt werden. Damit soll auf regionaler Ebene die Expertise im Kriminaldienst sichergestellt werden. In den Polizeiinspektionen und den Bezirken sollen eigene IT-Forensiker zur Bekämpfung von Cyberkriminalität etabliert werden. Andreas Pilsl, Landespolizeidirektor von Oberösterreich, meinte dazu, die fachliche Ausbildung der Polizisten in den Polizeiinspektionen sei ein wichtiger Schritt, um Kräfte zu bündeln und effizienter zu arbeiten.
Mehr Ermittlungskompetenzen gegen organisierte Kriminalität
Auch die Arbeit gegen organisierte Kriminalität soll weiterentwickelt werden. Besonders der Bereich der Schlepperei sei gewachsen. Die Ermittlungskompetenzen der Landeskriminalämter sollen daher gebündelt und erweitert werden. Beamte im Kriminaldienst sollen künftig intensiver im IT-Bereich aus- und weitergebildet werden. Sechs neue Cybercrime-Trainingscenter werden dazu geschaffen.
Der Direktor des Bundeskriminalamts, Andreas Holzer, sprach von Neuerungen auf allen organisatorischen Ebenen. Der Kriminaldienst werde modernisiert und einheitlich organisiert. Zudem würden verbindliche Handlungsanweisungen geschaffen.
Reaktion aus der Landespolitik
Eine erste Reaktion seitens der Landespolitik kam von OÖVP-Sicherheitssprecher LAbg. Wolfgang Stanek: „Die Digitalisierung bringt viele Vorteile mit sich und muss daher vorangetrieben werden. Dass dadurch auch die Cyberkriminalität steigt, ist leider ein Nebeneffekt, den es jetzt zu bekämpfen gilt. Daher ist es wichtig, dass der Kriminaldienst reformiert wurde und an die Erfordernisse der heutigen Zeit angepasst wird. Dass bei der Überarbeitung mit LPD Andreas Pilsl ein Oberösterreicher federführend ist, freut uns natürlich umso mehr.“
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