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Pflege und Betreuung: Ab 2023 neue Heimverordnung in OÖ

Tips Logo Karin Seyringer, 19.12.2022 15:58

OÖ/LINZ. Ab kommenden Jahr gilt in Oberösterreich eine neue Heimverordnung, die Oö. Alten- und Pflegeheimverordnung, diese wurde am Montag in der Sitzung der Oö. Landesregierung beschlossen. Der Mindestpflegeschlüssel wurde verändert, das Berufsfeld Pflege und Betreuung wird für neue Berufsbilder geöffnet.

Städtebund-Präsident Klaus Luger, Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Gemeindebund-Präsident Christian Mader (v. l.) (Foto: Land OÖ/Antonio Bayer)
Städtebund-Präsident Klaus Luger, Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Gemeindebund-Präsident Christian Mader (v. l.) (Foto: Land OÖ/Antonio Bayer)

Die in der neuen Heimverordnung enthaltenen Änderungen sind Ergebnisse der gemeinsam mit Städtebund und Gemeindebund erarbeiteten „Oö. Fachkräftestrategie Pflege“, die 50 Maßnahmen umfasst.

Die neue Verordnung enthält unter anderem eine Veränderung des Mindestpflegepersonalschlüssels und die Höherbewertung von Demenz, was mehr Personal bringen soll. Das Berufsfeld Pflege und Betreuung wird für neue Berufsbilder geöffnet, der Berufseinstieg erleichtert.

Wesentliche Änderungen im Detail

  • Anpassung des Mindestpflegepersonalschlüssels: Die Leitung des Betreuungs- und Pflegedienstes wird nicht mehr zum Schlüssel hinzugerechnet, damit sollen die Führungskräfte entlastet und gleichzeitig sichergestellt werden, dass sie sich voll auf ihre Leitungs- und Führungsfunktion konzentrieren können. Ebenso werden schwangere Mitarbeiterinnen nur noch zu 50 Prozent ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat eingerechnet. Die Höherbewertung der Demenz bei der Pflegegeldeinstufung soll ebenfalls mehr Personal bringen - geschätzt wird in Summe durch diese Schritte ein Plus von 3,5 Prozent mehr Personal.
  • Ausweitung der Berufsbilder: Die Heimverordnung legt fest, welche Berufsgruppen in Alten- und Pflegeheimen zur unmittelbaren Pflege und Betreuung herangezogen werden dürfen. Um für die Heimträger mehr Flexibilität und eine größere Auswahl an potenziellen fachlich geschulten Beschäftigten zu ermöglichen, sollen in Zukunft auch folgende Berufsbilder zum Einsatz kommen: Diplomsozialbetreuung mit dem Ausbildungsschwerpunkt Familienarbeit sowie Fach- und Diplomsozialbetreuung mit dem Ausbildungsschwerpunkt Behindertenbegleitung. Zusätzlich wird die bisher für die Pflegeassistenz vorgesehene Verpflichtung entfallen, innerhalb von fünf Jahren ab Dienstantritt eine weiterführende Ausbildung in der Pflege oder Betreuung zu absolvieren.
  • Neue Berufsgruppe „Stützpersonal“: Zur Unterstützung und Entlastung des bestehenden Pflegepersonals wird die neue Berufsgruppe „Stützpersonal“ eingeführt. Damit soll ein niederschwelliger Einstieg in die Pflege und Betreuung ermöglicht werden. Diese Personen sollen das Pflegepersonal bei hauswirtschaftlichen, administrativen und organisatorischen Aufgaben entlasten und in weiterer Folge zu einer Ausbildung im Bereich der Pflege motiviert werden, die zu einem gewissen Anteil während der Arbeitszeit absolviert werden kann.

„Wichtiger Schritt“

„Die neue Heimverordnung ist ein wichtiger Schritt für das Pflegepersonal in den Alten- und Pflegeheimen und für die dort betreuten Oberösterreicher, denn sie bringt mehr Mitarbeiter in der Pflege und Betreuung und damit eine Entlastung unseres bestehenden Pflegepersonals“, sieht Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).

OÖ Städtebund-Präsident, Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ergänzt: „Die beschlossene Fachkräftestrategie und deren raschen Umsetzungsschritte bedeuten eine wesentliche Entlastung im Berufsalltag für unsere Fachkräfte. Die darin enthaltenen 50 Maßnahmen sind ein redliches Bemühen von Land, Städte- und Gemeindebund in diesen Bestrebungen.“

Auch OÖ Gemeindebund-Präsident, Bürgermeister Christian Mader (ÖVP) ist überzeugt, „dass damit eine kurz- aber auch langfristige Besserung bewirkt wird, um die Mitarbeiter zu entlasten und sich mehr Menschen für einen Beruf in der Pflege entscheiden.“

 


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Renate P.
Renate P.
20.12.2022 08:50

Qualifikation nicht mehr gefragt

Mit großem Getöse wird hier eine "Verbesserung" angekündigt. Was man nur als Fachperson erkennt: In Wahrheit werden hier immer mehr niedrig qualifizierte Hilfskräfte in die Pflegeheime gebracht. Die Politik hat noch nicht verstanden: Es braucht HOCHQUALIFIZIERTE Pflege in den Heimen! Die Menschen, die hier zu pflegen sind, werden immer älter und leiden an immer komplexeren Erkrankungen! Schon als ich als Pflegerin vom Heim ins Krankenhaus gewechselt habe, war einer der Gründe für den Wechsel DIESER: Ich habe gemerkt, dass ich als hochqualifizierte Pflegerin die Menschen nicht mehr nach dem neuesten Stand der Wissenschaft pflegen kann. Und jetzt wird der "Flucht" von hochqualifiziertem Personal sogar noch per Heimverordnung Vorschub geleistet ... Es ist zum Fürchten!

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Pflege S.
Pflege S.
20.12.2022 06:35

Danke für die Schummelpackung

Soziallandesrat Hattmannsdorfer presst mit der Heimverordung Oö neu unter anderem 10% Hilfskräfte in den Mindestpflegepersonalschlüssel der Heime um Ungelernte in den Pflegepersonalstellen zu zaubern.Bis 10% der Fachsozialbetreuer werden durch ungelernte Hilfskräfte ersetzt, ,(NICHT zusätzlich,!) Diplomschwestern werden von min. 25% auf 20%reduziert. Heimhelfer+Ungelernte bis 25,%. Verantwortung bleibt natürlich das Fachpersonal.Unter Fachpersonal fallen auch Heimhelfer welche dann eigenverantwortlich Nachtdienst machen dürfen.uswuswusw. Wenn der nächste Skandal kommt, kann sich keiner mehr an Lainz erinnern Wenn ich als Pflegeheimpersonal deren "Arbeit" mitmachen muss weil er dann seine freistehenden Betten belegt, bin nicht nur ich sondern weitere Kollegen weg!

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