Neues Umspannwerk Hütte Süd: Meilenstein beim Netzausbau in Oberösterreich

Anna Fessler Tips Redaktion Anna Fessler, 21.03.2023 16:04 Uhr

OÖ/LINZ. Das Umspannwerk Hütte Süd der Austrian Power Grid AG (APG) wird für rund 80 Millionen Euro ausgebaut. Damit wird es künftig zentral für die Dekarbonisierung des Industrie- und Wirtschaftsstandortes Oberösterreich sein. Der Spatenstich für den neuen 220/110-kV-Knoten erfolgte Dienstagvormittag.

Das zukünftig ausgebaute Umspannwerk soll dazu beitragen, dass die versorgungssichere Energiewende in der Region gelingt: die Investition ist Teil des 3,5 Milliarden Euro schweren Investitionsprogramms der APG bis 2032 und ein wesentlicher Teil des Projekts „Sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“ der APG, Netz OÖ und Linz Netz.

Inbetriebnahme für Ende 2026 geplant

Damit die sichere Stromversorgung und der Betrieb auch während der Bauarbeiten gewährleistet ist, werden Hochspannungsprovisorien errichtet. Zudem wird ein neues Betriebsgebäude und eine neue 220-kV-Schaltanlage errichtet sowie drei 220/110-kV-Transformatoren angeliefert. Die Bauphase startet dieses Jahr, die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant.

Spatenstich mit Landesräten für Wirtschaft/Energie und für Klima/Umwelt

Neben dem technischen Vorstand der APG Gerhard Christiner und dem kaufmännischen Vorstand der APG Thomas Karall nahmen Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner, Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, Vorstandsmitglied der Steel Division der voestalpine AG Helmut Gruber, die beiden Geschäftsführer der Netz Oberösterreich Manfred Hofer und Michael Haselauer sowie die Geschäftsführer der Linz Netz Johannes Zimmerberger und Jörg Mittendorfer, am Spatenstich teil.

Voestalpine: Elektrolichtbogenofen soll ab 2027 Hochofen ersetzen

„Als neuer 220/110-kV-Netzknoten dient das Umspannwerk künftig neben der sicheren Stromversorgung der Region auch als direkter Anspeisepunkt für die in Linz ansässige Stahlindustrie und leistet dadurch einen ganz zentralen Beitrag, dieses große volkswirtschaftliche, aber auch standortpolitische Ziel zu erreichen.“, sagt Gerhard Christiner. Die voestalpine plant, einen Hochofen in Linz ab 2027 durch einen Elektrolichtbogenofen zu ersetzen. „Dafür braucht es erneuerbare Energien mit entsprechendem Infrastrukturausbau. Der Bau der 220 kV-Leitung ist ein wesentlicher Baustein, damit wir unsere Vorhaben am Standort Linz erfolgreich umsetzen können“, so Helmut Gruber.

OÖ Stromnetz-Masterplan: Investitionen von 1,7 Milliarden Euro bis 2032

Der Spatenstich sei eine Säule der Neugestaltung der Stromanbindung des oberösterreichischen Zentralraums, sagt Energie-Landesrat Markus Achleitner. „Zugleich wird sichergestellt, dass die wachsenden Strommengen aus der dezentralen Erzeugung durch erneuerbare Energieträger entsprechend eingespeist werden können. Aktuell sind auf allen Spannungsebenen in Oberösterreich ca. 1.350 Projekte in Planung bzw. Umsetzung. Allein in die Projekte beim Höchstspannungsnetz, die im ‚OÖ. Stromnetz-Masterplan 2032‘ gebündelt sind, werden bis 2032 ca. 1,7 Mrd. Euro investiert.“

Klima-Landesrat Stefan Kaineder sieht im neuen Umspannwerk Hütte Süd einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Stilllegung der fossilen Kraftwerke Oberösterreichs und für die Umstellung der Stahlproduktion der voestalpine. „Zusätzlich ist die Leitung ein weiterer Meilenstein, wenn es etwa um Potenziale zum Einspeisen erneuerbarer Energie wie Photovoltaik oder um Blackout- und Versorgungssicherheit geht.“, so Kaineder.

„Besonders für Industriestadt Linz von Bedeutung“

Von den neu geschaffenen Kapazitäten würden die Netzbetreiber auf allen Spannungsebenen profitieren, sagt der Geschäftsführer der Netz OÖ, Manfred Hofer. „Deshalb ist es im Sinne einer ressourcenschonenden Projektplanung gerade im Zentralraum selbstverständlich, dass Leitungsabschnitte aller Netzbetreiber im Teamwork auf eine Trasse zusammengeführt werden. Seitens der Netz Oberösterreich unterstützen wir dieses Ziel des Gemeinschaftsprojektes mit der Beistellung von insgesamt 18 Kilometern Leitungstrasse.“, sagt Hofer.

Auch die Linz Netz ist Teil des Großprojekts. Deren Geschäftsführer, Johannes Zimmerberger, meint: „In einer zunehmend elektrifizierten Gesellschaft ist das Stromnetz der Nährboden auf dem große Energiewende-Projekte überhaupt erst erwachsen können. Besonders in der Industriestadt Linz ist die sichere Stromversorgung und eine zukunftsfitte Netzinfrastruktur von zentraler Bedeutung für die positive Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensraums.“

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