
OÖ. Die Österreichische Gesundheitskasse und die Ärztekammer für Oberösterreich konnten sich nach schwierigen Verhandlungen doch einig werden: ausgehandelt wurde eine deutliche Tariferhöhung sowie ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der vertragsärztlichen Versorgung in Oberösterreich. Nun muss noch der Verwaltungsrat der ÖGK dem Verhandlungsergebnis zustimmen.
„Wir konnten uns auf eine sinnvolle Tariferhöhung einigen. Neue ausverhandelte Strukturen werden dazu führen, dass Limitierungen und Degressionen abgeschafft werden, sodass Kassenärztinnen und Kassenärzte, die viele Patienten behandeln, keine Honorarabschläge mehr bekommen“, so Thomas Fiedler, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der OÖ-Ärztekammer.
Der Abschluss sei eine wichtige Weichenstellung für die Allgemeinmedizin, da damit auch der Bereitschaftsdienst modernisiert fortgesetzt werde, sagt Kurienobmann-Stellvertreter Wolfgang Ziegler. Peter Niedermoser, Präsident der OÖ-Ärztekammer, meint, gerade angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle seien attraktive Kassenverträge für junge Ärzte wichtig.
Auch die ÖGK zeigt sich froh über die Einigung: „Für die Österreichische Gesundheitskasse ist es im Interesse der Versicherten besonders wichtig, dass es weiterhin ein attraktives Sachleistungssystem gibt und der Patient nicht direkt beim Arzt bezahlen muss.“, so Michael Pecherstorfer, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses für Oberösterreich.
Sein Stellvertreter Albert Mahringer spricht von einer Verbesserung der Versorgung in OÖ: „Nach der zuletzt doch schwierigen Beziehung zwischen Ärzteschaft und der Österreichischen Gesundheitskasse wurde mit diesem Abschluss vereinbart, dass dieses Verhandlungsergebnis ein Neustart sein wird.“
Die Verhandlungspartner gehen davon aus, dass mit dem Vertragsabschluss die Attraktivität des Kassenvertrages massiv steigt und somit künftig leichter neue Vertragsärzte gewonnen werden können.