
OÖ/LINZ. Seit 15 Jahren gibt es in Oberösterreich das Programm „Green Event“ des Landes OÖ gemeinsam mit dem Klimabündnis OÖ. Künftig sollen auch Sport-Großveranstaltungen den CO2-Fußabdruck verringern. Positive Beispiele gibt es bereits.
Bei Green Events wird darauf geachtet, Veranstaltungen nachhaltig auszurichten, unter anderem dadurch, auf regionale Wertschöpfung zu setzen, die klimaschonende Anreise zu forcieren oder Mehrwegsysteme zu nutzten und so Abfall zu vermeiden. 2019 wurden erstmals über 100 Green Events beraten. Nach Corona nimmt seit 2022 die Zahl der Veranstaltungen wieder stark zu und für 2023 wurden bereits mehr als 50 Veranstaltungen, bei denen insgesamt über 100.000 Besucher erwartet werden, als Green Event ausgezeichnet.
Sportförderung setzt auf Klimaschutz
In den letzten Jahren sei auch das Interesse an nachhaltigen Sportveranstaltungen immer größer geworden, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). Daher finden sich nun erstmals als Schwerpunkt des Sportministeriums bei Förderungen die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Zentrum. „Damit setzen wir wichtige Impulse. Über die Bundesinitiative Green Events Austria bieten wir gemeinsam mit den Regionalprogrammen der Bundesländer umfassende Beratung an“, so Dieter Brosz vom Bundesministerium für Kultur, öffentlicher Dienst und Sport.
„Jedes einzelne Green Event ist ein wichtiger Schritt. Sport-Großveranstaltungen als Green Event auszurichten, erfordert nicht nur großes Engagement und Umweltbewusstsein, es ist mitunter eine große Herausforderung. Ich bedanke mich bei den Sportevent-Veranstaltern, die hier bereits Pionierarbeit geleistet“, so Kaineder.
Vom Eishockey bis zum Tennis: Grüne Sportveranstaltungen als Vorreiter
Ein solcher Pionier ist das Upper Austrian Ladies Linz – WTA Tennisturnier, dass im Februar in Linz als Green Event durchgeführt wurde. Die Nachhaltigkeit soll langfristig im Konzept des Turniers verankert werden, betont Organisatorin Sandra Reichel. „Wir haben das Turnier 2023 auf ein neues Level gehoben. Wir haben gezeigt, was es heißt: Mehr als ein Tennisturnier zu sein, mit unserer Vier-Säulenstrategie: 'Frauen – Nachwuchs – Inklusion – Nachhaltigkeit'.“ Das Turnier ist nicht nur als Green Event OÖ, sondern auch mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
Auch der Auftakt zum ersten Green-Serien-Event der Huskies Wels (American Football) ist geschafft.
Und im Eishockey zeigen sich die Black Wings als Vorreiter und sind seit Herbst Green Event Partner. Die genauen Eckpunkte, wie sich der Club zu Nachhaltigkeit in allen Bereichen bekennt, ist in einer eigenen Charta festgehalten. So verpflichtet sich der Verein, die öffentliche Anreise zu unterstützen, Getränke werden etwa nur in Mehrwegbechern ausgeschenkt, an der schrittweises Umstellung auf Ökostrom wird gearbeitet.
Nachhaltigkeit im Sportstätten-Bau
Angekommen sei nachhaltige Architektur auch im Sportstätten-Bau. So wurde bei der neuen Raiffeisen Arena Linz auf nachhaltige, langlebige Materialien gesetzt, so Stadionarchitekt Harald Fux (Raumkunst ZT GmbH). Es gibt ein Bekenntnis zur Plastikflaschenfreiheit, Wassermanagement, Sammlung von Regenwasser und vieles mehr. Was derzeit noch fehle, so Fux, seien verpflichtende Zielsetzungen zur Reduktion von Emissionen für Veranstalter und Veranstaltungsorte. „Zukünftig sollten klare, transparente und nachkontrollierbare Klimaschutzmaßnahmen bei Veranstaltungsstätten Auswahlkriterien darstellen.“