Land Oberösterreich setzt Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit
OÖ. 80 Menschen wurden in Oberösterreich im Jahr 2022 im Straßenverkehr getötet. Das Land Oberösterreich will Maßnahmen setzen, um diese Zahl weiter zu senken.
Mit 454 Todesopfern verzeichnete man im Jahr 1972 in Oberösterreich die höchste Zahl an Verkehrstoten seit Aufzeichnung der Verkehrsunfallstatistik, im Jahr 2022 ist diese Zahl auf 80 Verkehrstote gesunken. Mit dem oberösterreichischen Verkehrssicherheitsprogramm 'Sicher ans Ziel' soll bis 2030 die Zahl der Verkehrstoten um 25 Prozent, die Zahl der Verletzten um 20 Prozent und die Zahl der Unfälle um zehn Prozent gesenkt werden.
Verkehrssicherheitsprogramm für Oberösterreich
Gelingen soll das mit dem oberösterreichischen Verkehrssicherheitsprogramm 'Sicher ans Ziel', wobei das langfristige Ziel natürlich eine Senkung der Zahlen auf Null ist. Das Programm besteht aus drei Säulen: mehr Bewusstseinsbildung, verbesserte Infrastruktur und Technik sowie vermehrte Kontrollen auf oberösterreichischen Straßen.
Autounfälle: noch immer sind nicht alle angeschnallt
Mit 70 Prozent stellten Pkw-Nutzer im Jahr 2021 den größten Anteil am Unfallgeschehen dar. Neben den Maßnahmen zur Reduzierung der Hauptursachen Ablenkung, Unachtsamkeit oder zu hohes Fahrtempo werden Schwerpunkte im Bereich Anschnallen gesetzt. Noch immer sind 4 Prozent der verunfallten Autolenker zum Zeitpunkt des Unfalls nicht angeschnallt.
2022 mehr tödliche Fahrradunfälle als Motorradunfälle
Im vergangenen Jahr gab es mehr tödliche Fahrradunfälle als Motorradunfälle. Dieser Trend sei mit der vermehrten Nutzung dieser Mobilitätsform zu begründen, auch die Anzahl der verunfallten E-Biker sei auffällig. Hier will Verkehrslandesrat Günther Steinkellner mit einem E-Bike-Training gegensteuern.
Bei den Moped- und Motorradfahrern waren die vermuteten Hauptunfallursachen im Jahr 2021 Unachtsamkeit, Vorrangverletzungen, Missachten von roten Ampeln und zu hohe Geschwindigkeit. Hier sollen Bewusstseinsbildung, Fahrsicherheitstrainings und Schwerpunktaktionen der Polizei forciert werden.
Lkws: Schwerpunkt wird auf regelkonformes Verhalten gesetzt
Bei den Lkw-Unfällen hat die Zahl von 2017 bis 2021 zugenommen. Aufgrund der Masse der Fahrzeuge sind diese Unfälle meist gravierend. Während 2021 kein Insasse eines Lkws über 3,5 Tonnen bei einem Unfall getötet wurde, verloren zehn andere Verkehrsteilnehmer ihr Leben. Hier sollen Maßnahmen im Bereich Toter Winkel, richtiger Abstand und dem regelkonformen Verhalten - besonders in Bezug auf den technischen Zustand des Lkws - gesetzt werden.
Null-Toleranz für Alkohol und Drogen am Steuer
Dem Problem der Unfälle, bei denen Alkohol oder Drogen im Spiel sind, will man unter anderem mit Heimbringerdiensten und Jugendtaxis entgegenwirken. In der Gesellschaft dürfe es für eine Verkehrsteilnahme unter Einfluss solcher Substanzen keine Toleranz geben. „Letztlich sollte jedem verantwortungsbewussten Menschen die Risiken bewusst sein. Bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sollte deshalb das Credo – no drinks, no drugs, no problem – verinnerlicht werden“, sagt Steinkellner.
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