Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Kroatien ist ein attraktiver Partner für die oberösterreichische Wirtschaft

Tips Logo Online Redaktion, 08.05.2023 08:10

ZAGREB/KLANJEC/LINZ. Das Gemeinsame zu stärken stand im Mittelpunkt einer Delegationsreise rund um Landtagspräsident Max Hiegelsberger. Das beliebte Urlaubsland, das seit Jänner Teil des Schengenraums ist und den Euro als Zahlungsmittel eingeführt hat, punktet neben offenen Grenzen vor allem mit verfügbaren Arbeitskräften. Und: Der Mindestlohn in Kroatien liegt bei 700 Euro, zwölf Mal pro Jahr.

  1 / 2   Botschafter Kroatiens Daniel Gluncic, Landtagspräsident Max Hiegelsberger, Österreichs Botschafter in Kroatien Markus Wuketich (von links) (Foto: Tips/am)

Davon profitiert neben zahlreichen Unternehmen wie der FACC, die in Jakovlje ein Hightech-Werk für die Kabineninnenräume der Airbus-Typen 320 und 350 betreiben, auch der Linzer Hersteller von Garnen, Geweben und Frottierwaren: die Linz Textil. Im Jahr 2003 wurde eine bestehende Spinnerei in Klanjec an der slowenischen Grenze übernommen. Alleine in den letzten drei Jahren investierte das Unternehmen am Standort über sechs Millionen in ein neues Logistiklager, eine Solaranlage und modernste Technologie.

Starker Standort

Friedrich Schopf, Vorstand der Linz Textil Holding AG und Geschäftsführer Linz Textil GmbH sowie Honorarkonsul Kroatiens, sieht die Stärke des Standortes im sehr gut geschulten Personal, einem hohen Investitionsgrad und den geringeren Lohnkosten. 700 Euro ist der Mindestlohn, für den rund die Hälfte der 115 Beschäftigten täglich 30 Tonnen Garne fertigt. Die Produktion in Kroatien sieht er als Absicherung des Standortes in OÖ.

Großes Thema: Recyceln

Sehr intensiv beschäftigt man sich am Standort Klanjec mit dem Thema Recyceln. „Wir sind in Europa ein wichtiger Partner für die Industrie, wenn es darum geht, Fasern wieder in die textile Kette zu bringen. Wir werden in den nächsten 30 Jahren noch einmal zwei bis zweieinhalb Milliarden zusätzliche Erdenbürger haben, die wiederum Textilien brauchen. Mehr Baumwolle, als heute schon, können wir nicht anbauen. Unser Erfahrungsschatz bei recycelten Fasern hat Zukunftspotenzial“, erklärt Friedrich Schopf.

Wer denkt, dass recycelte Produkte billiger sein werden, der irrt: unter anderem die Reinigung kostet zusätzlich. „Das Spannende wird sein“, so Schopf, „wie bereit der Konsument ist, zu den recycelten Produkten zu greifen, und diesen Mehrpreis zu bezahlen. Das wird das Zünglein an der Waage sein, das über Erfolg oder Misserfolg entscheiden wird.“

Ein gutes Miteinander

Die Beziehungen zu Kroatien sind traditionell gut: Österreichs Unterstützung bei den Unabhängigkeitsbestrebungen 1991 hallt nach, gemeinsame wirtschaftliche Interessen und die Zusammenarbeit auf Bildungsebene durch den Studentenaustausch über Erasmus-Programme schweißen zusammen. Großes Interesse bekunden Kroatiens Regierungsvertreter an einer Zusammenarbeit in der Landwirtschaft. Für die österreichischen Sommerurlauber sollten durch den erfolgten Beitritt zum Schengenraum die teils stundenlangen Wartezeiten an der slowenischen Grenze vorbei sein. Zu rechnen ist mit Preissteigerungen: Die Inflation in Kroatien liegt bei rund zehn Prozent.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden