Sucht- und Gewaltprävention: Master-Lehrgang nun als Fernstudium
OÖ/LINZ. Der Hochschullehrgang in Sucht- und Gewaltprävention mit Masterabschluss wird künftig in neuem Format angeboten: Als Fernstudium, um Interessierten in gesamten deutschsprachigen Raum und auch Berufstätigen die einfachere Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Kooperationspartner bei dieser innovativen Weiterbildung sind die Pädagogische Hochschule (PH) OÖ in Linz, das Institut Suchtprävention von pro mente OÖ, die Fachhochschule OÖ sowie die Johannes Kepler Universität (JKU) Linz.
Schon seit 1999 arbeiten die Pädagogische Hochschule OÖ und das Institut Suchtprävention von pro mente Oberösterreich zusammen. Gestartet wurde mit Akademie-Lehrgängen, später folgte der Hochschullehrgang mit Masterabschluss Sucht- und Gewaltprävention in pädagogischen Handlungsfeldern, der Studierenden eine umfassende wissenschaftliche und praxisnahe Weiterbildung bietet.
Dieser Lehrgang richtet sich grundsätzlich an Personen, die in der institutionalisierten Sucht- bzw. Gewaltprävention tätig sind, an Schlüsselpersonen, Multiplikatoren und Personen aus den Bereichen Schule, Soziales, Bildung, Gesundheit, Jugendarbeit, Wirtschaft, Polizei und Bundesheer im gesamten deutschsprachigen Raum.
„Geben Handreiche“
„Uns ist es wichtig, dass jene, die sich um die Kinder kümmern, auch hochqualifiziert sind. Wir geben eine Handreiche für Pädagogen, wenn diese mit schwierigen Situationen konfrontiert sind oder präventiv wirken“, so Bildungs-Landesrätin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander. Das Engagement für die Sucht- und Gewaltprävention sei zentral, präventive Maßnahmen können helfen, ein sicheres Umfeld auch für die Kinder zu schaffen.
Das Institut Suchtprävention sei der perfekte Partner für die PH Oberösterreich, so Rektor Walter Vogel. „Die PH will sich auch im außerschulischen Bereich zum pädagogischen Bildungszentrum in Oberösterreich etablieren, der Lehrgang passt sehr gut in die Vision für unser Haus.“
Er eröffne zahlreiche berufliche Möglichkeiten, insbesondere in den Bereichen Bildung, Beratung und Therapie. Auch im internationalen Vergleich könne sich der Lehrgang sehen lassen, weiß Lehrgangsleiter Rainer Schmidbauer, Leiter des Instituts Suchtprävention. Er wurde bei der Suche nach vergleichbaren Angeboten nicht fündig, wie er sagt. Profitieren würden nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Qualität der professionellen Sucht- und Gewaltprävention in Oberösterreich.
Neu: Lehrgang nun als Fernstudium
Die PH OÖ sei auch beim E-Learning führend, so Vogel. Passend dazu wird ab Oktober 2023 der Lehrgang organisatorisch neu ausgerichtet und als Fernstudium angeboten, um auch Berufstätigen und Personen, die nicht in Linz oder Oberösterreich leben, die Teilnahme zu ermöglichen.
Sechs Semester dauert das Studium, etwa zwei Drittel der insgesamt 60 Lehrveranstaltungen werden mittels E-Learning-Inhalten (vorrangig Freitagnachmittag und Samstag) angeboten. Pro Semester sind eine Woche und in zeitlichem Abstand weitere drei Tage (Donnerstag bis Samstag) als Präsenzveranstaltung geplant. Diese finden in der Regel an der PH OÖ in Linz statt.
Von Konfliktmanagement bis zur Persönlichkeitsbildung
Inhalte des Lehrgangs sind unter anderem Konfliktmanagement, gruppendynamische Prozesse, Persönlichkeitsbildung, Ethik in der Prävention, Substanzbezogene Süchte und Verhaltenssüchte, Antimobbing in pädagogischen Arbeitsfeldern, digitale Medien und Gewalt, Radikalisierung, Deeskalationskonzepte, Früherkennung und Frühintervention. Die grundsätzliche Frage sei, wie man vorbeugen können, um Themen, die man nicht wolle, zu minimieren, so Schmidbauer.
Nationale und internationale Experten unterrichten, darunter Tina Malti (Universität Leipzig), Christina Salmivalli (Universität Turku, Finnland) oder Dagmar Strohmeier (FH Oberösterreich).
Bachelor-Abschluss als Voraussetzung
Voraussetzung ist ein sechssemestriges Bachelorstudium (oder gleichwertig) mit 180 ECTS-Punkten an einer anerkannten in- oder ausländischen Bildungseinrichtung. Die Kosten belaufen sich auf 11.500 Euro, Start ist im Oktober 2023. Die Voranmeldung ist ab sofort möglich. Eine schriftliche Anmeldung und ein Aufnahmegespräch sind erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist auf etwa 25 Personen beschränkt, „um interaktiv gut arbeiten zu können“, so Lehrgangsleiter Schmidbauer.
Alle Infos, die detaillierten Lehrgangsinhalte und Voranmeldung unter https://ph-ooe.at/mlgsucht
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