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Nach tödlicher Hundeattacke: Lindner für Hundeführerschein, ÖVP für Leinen- und Maulkorbpflicht

Tips Logo Karin Seyringer, 05.10.2023 16:52

OÖ/LINZ/NAARN. Nach der schockierenden tödlichen Hundeattacke im Bezirk Perg Anfang der Woche fand am Donnerstag das erste Treffen der von Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) einberufenen Arbeitsgruppe zur Evaluierung des Oö. Hundehaltegesetzes statt. Ein Schwerpunkt für Lindner: Die Weiterentwicklung des Sachkundenachweises hin zu einem Hundeführerschein.

Symbolfoto (Foto: romaset/stock.adobe.com)
Symbolfoto (Foto: romaset/stock.adobe.com)

Bei der Auftaktsitzung betonte Lindner, dass die Evaluierung des Oö. Hundehaltegesetzes oberste Priorität habe.

Schaffung eines Hundeführerscheins

Schwerpunkte sieht er beim Sachkundenachweis: „Die Aufwertung des Sachkundenachweises bei der letzten Novellierung war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wir werden den Sachkundenachweis aber zu einem Hundeführerschein für Oberösterreich weiterentwickeln – Schutz und Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität“.

Die Arbeitsgruppe wurde beauftragt, rechtliche und praktische Möglichkeiten zu prüfen, Hunde nach deren Gefährdungspotential einzuteilen (wie Beißkraft oder Gewicht), um auf dieser Klassifizierung aufbauend differenzierte Regelungen schaffen zu können.

„Keine Schnellschüsse“

Wichtig sei der fachliche Austausch, so Lindner, „wichtig ist, dass es zu keinen politischen Schnellschüssen kommt, sondern fachlich fundierte Überlegungen stattfinden – nur so können wir am Ende eine gute Lösung sicherstellen“

OÖVP fordert Leinen- und Maulkorbpflicht für Kampfhunderassen

Die OÖVP fordert unterdessen eine Leinen- und Maulkorbpflicht für Kampfhunderassen im öffentlichen Raum. „Die Menschen müssen besser vor Kampfhunden geschützt werden. Ein Maulkorb ist dabei der wirksamste und unmittelbarste Schutz vor tödlichen Bissattacken. Denn Vorschläge wie verpflichtende Schulungen für Hundehalter oder ausgeweitete Anschaffungserfordernissen verhindern allein leider nicht, dass gefährliche Hunderassen zu Waffen ausgebildet werden und Menschen tödlich verletzen“, so OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger.

Gesetz unkompliziert ausweiten

Vorteil einer entsprechenden Maßnahme wäre laut Hiegelsberger, dass diese rasch und unkompliziert über eine Erweiterung des § 6 des oberösterreichischen Hundehaltergesetzes eingeführt werden könne.

Schon jetzt sind Hundehalter entsprechend dem Oö. Hundehaltergesetz verpflichtet, nicht angeleinte Hunde im Ortsgebiet mit einem Maulkorb zu schützen. Für auffällige Hunde besteht sogar eine durchgehende Leinen- und Maulkorbpflicht an öffentlichen Orten im Ortsgebiet, mit Ausnahme von eingezäunten Freilaufflächen. Geht es nach Hiegelsberger, sollen Kampfhunde-Rassen künftig generell im öffentlichen Raum, auch außerhalb des Ortsgebiets, zum Tragen eines Maulkorbes und zum Halten an einer Leine verpflichtet werden. Bei Verstößen solle es strikte Konsequenzen geben.

Für die Bestimmung der von der Leinen- und Maulkorbpflicht umfassten Kampfhunderassen verweist Hiegelsberger etwa auf die Rassen-Kategorisierung im benachbarten Bayern.

NEOS OÖ fordern bundesweit einheitliche und strenge Regelungen

„Die aktuelle Regelung für das Halten von Hunden und insbesondere Kampfhunden müssen auf jeden Fall dringend nachgeschärft werden“, fordern die NEOS OÖ, treten aber für eine bundesweit einheitliche Regelung ein. „Wir wollen einheitliche Anforderungen, einen qualitativ hochwertigen Führerschein und auch einen Nachweis über die soziale Verträglichkeit und Erziehung des Hundes. In Deutschland gibt es zum Teil auch Importverbote von bestimmten Rassen, auch das sollten die zuständigen Entscheidungsträger prüfen“, so die stellvertretende NEOS OÖ-Klubobfrau Julia Bammer.

 

 


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