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Verbot von Beiß- und Angriffstrainings bei privaten Hunden: Landesrat Lindner begrüßt bundesweiten Vorstoß

Tips Logo Anna Fessler, 08.11.2023 16:44

OÖ. Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) will noch diese Woche einen Gesetzesvorschlag für ein generelles Verbot von Beiß- und Angriffstrainings bei privaten Hunden vorlegen. Tierschutzlandesrat Michael Lindner (SP) unterstützt den Vorstoß. Heute wurde ein weiterer Hundeangriff auf eine Joggerin in Oberösterreich publik.

Bundesminister Johannes Rauch will Beiß- und Angriffstrainings für private Hunde verbieten. Im Bild ein Polizeihund bei der Schutzhundeausbildung. (Foto: touchedbylight/stock.adobe.com)

“Das Scharfmachen von Hunden, das vielerorts unter dem Deckmantel des Hundetrainings passiert, ist durch nichts zu rechtfertigen”, so Tierschutzminister Rauch bei der Übernahme einer Petition des Vereins „Pfotenhilfe“ für ein Verbot des Beißtrainings in Oberösterreich. Der Bundesminister will noch diese Woche einen Vorschlag vorlegen, wie das Verbot juristisch geregelt wird.

Teil der Schutzhundeausbildung soll verboten werden, Ausweitung der Sachkunde für Halter

Ausdrücklich verboten werden sollen „der problematische Teil“ der klassischen Schutzhundeausbildung und das im Schutzanzug ausgeübte „Mondioring“. „Diese Art der Ausbildung hat in der privaten Hundehaltung absolut nichts verloren.”, so Rauch. Andere Hundesport-Disziplinen bleiben von der Verschärfung unberührt. Zudem ist die Ausweitung der Sachkunde für die Haltung von Hunden geplant. Das Modell der “Listenhunde” - strenge Auflagen für die Haltung bestimmter Hunderassen – ist für Rauch keine Lösung.

Tierschutzlandesrat Lindner fordert ebenfalls strengere Regelungen für Hundeausbildung

Landesrat Michael Lindner unterstützt den Vorstoß des Tierschutzministers. „Solche Ausbildungsmethoden schaden nicht nur den Hunden selbst, sondern erhöhen die Gefahr für Menschen, Opfer von Hundebissattacken zu werden. Diese Ausbildungen haben im privaten Bereich nichts verloren“, betont Lindner.  

Er hatte sich bei der diesjährigen Konferenz der Tierschutz-Landesräte für strengere Regelungen im Bereich der Hundeausbildungen eingesetzt. Auf Lindners Antrag wurde zudem eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingesetzt, die bestehende Ausbildungsmethoden – wie etwa die Schutzhundeausbildung – evaluieren soll. Bei der Konferenz sei laut Lindner klar geworden, dass die meisten Bundesländer Angriffstrainings bei Hunden kritisch sehen. „Es braucht hier rasch Klarheit – für die Hundehalterinnen und -halter, aber auch für die Menschen, die sich beim Spazieren oder Joggen sicher fühlen müssen“, so Lindner abschließend.

Tödlicher Hundeangriff in Naarn: Halterin legte Beschwerde gegen Hundehalteverbot ein

Hintergrund der vermehrten Diskussionen um strengere Auflagen ist die tödliche Hundeattacke in Naarn, bei der eine 60-jährige Joggerin regelrecht zerfleischt wurde. Das Tier wurde kurz nach dem Angriff eingeschläfert, gegen die Hundehalterin wird derzeit wegen grob fahrlässiger Tötung ermittelt. Zudem verhängte der Bürgermeister von Naarn ein landesweites und lebenslanges Hundehalteverbot über die Halterin und ihre Partnerin. Nach dem oberösterreichischen Hundegesetz ist der Bürgermeister dazu berechtigt. Die Halterin hat gegen das Verbot durch ihren Anwalt eine Beschwerde eingebracht.

Weitere Hundeattacke in Oberösterreich

Mittlerweile wurde eine weitere Hundeattacke in Oberösterreich bekannt: Eine 55-jährige Joggerin wurde am Montag im Gemeindegebiet von Eidenberg von einem Hund gebissen. Das Tier dürfte frei herumgelaufen sein.

Mehr lesen: Hund biss in Eidenberg Joggerin (55) in den Unterarm


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