Oberösterreichisches Mobilitätsleitbild 2035: Öffi-Verkehr als Rückgrat
OÖ. Das Land Oberösterreich hat das neue Mobilitätsleitbild 2035 präsentiert. Zum Ziel hat man sich gesetzt, den Anteil des Autoverkehrs in Oberösterreich bis im Jahr 2040 um 10,5 Prozent zu reduzieren. Dabei wird regional sehr unterschiedlich vorgegangen, im ländlichen Raum dominiert nach wie vor der Einzelverkehr mit Auto oder Motorrad.
Alle zehn Jahre findet in Oberösterreich eine große Verkehrserhebung statt, zuletzt im Jahr 2022. Basierend auf den Ergebnissen wurde das neue Mobilitätsleitbild für das Bundesland entwickelt. Umfasst sind darin die langfristige Strategie für Oberösterreichs Verkehrspolitik, aber auch konkrete Maßnahmen bis 2040.
Zunahme der täglichen Wege
In der Mobilitätserhebung 2022 habe man erstmalig eine Trendwende feststellen können, so Verkehrslandesrat Günther Steinkellner. Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) sank, der Anteil der Wege zu Fuß und mit dem Rad stieg. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs blieb gleich. Auch hat die absolute Zahl der Wege zugenommen.
Durch den Bevölkerungszuwachs wird bis ins Jahr 2040 eine Zunahme der täglichen Wegezahl von 4 bis 6 Prozent prognostiziert. Auch die zunehmende Alterung der Gesellschaft hat einen Einfluss auf die Planungen, da ältere Menschen vermehrt nicht-motorisierte Verkehrsmittel nutzen und andere Bedürfnisse an die Mobilität haben.
Anteil des Autoverkehrs regional sehr unterschiedlich
Auch zeigen sich regional große Unterschiede. Während in Linz, Wels und Steyr der Anteil des MIVs bei 48,7 Prozent lag, beträgt er in ländlichen Gemeinden 73,9 Prozent. Auch in den Bezirkshauptorten und im Umland (65 Prozent) sowie in den Zentren und Umlandgemeinden (66,4 Prozent) nutzen deutlich mehr Menschen das Auto als in den drei genannten Städten.
Leitprojekte
Dazu soll der öffentlichen Verkehr als „Rückgrat der Mobilität“ ausgebaut und das Radfahren und Gehen gefördert werden. Leitprojekte in diesem Zusammenhang sind die Regionalstadtbahn Linz, die Radmodellregion Wels Umland und das Projekt Digitrans, das ein automatisiertes Transportsystem für den Güterverkehr auf einem öffentlichen Verkehrsabschnitt testet.
„Die oberösterreichische Mobilitätspolitik reagiert auf die Herausforderungen, welche durch den Wandel entstehen und ist bestrebt, proaktive Weichenstellungen für die Zukunft der Mobilität in Oberösterreich einzuleiten. Trends wie Digitalisierung, autonomes Fahren und die Komplexität evidenzbasierter Entwicklungen wie den demografischen Veränderungen werden im Mobilitätsleitbild aufgenommen. Es skizziert einen Weg hin zu einer Mobilität, die den Anforderungen von morgen gerecht wird und die Lebensqualität in Oberösterreich langfristig sichert“, so Landesrat Günther Steinkellner.
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