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Pakt für Arbeit und Qualifizierung neu: Vollzeit soll attraktiver werden

Tips Logo Anna Fessler, 12.01.2024 12:34

OÖ. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) stellt dem oberösterreichischen Pakt für Arbeit und Qualifizierung insgesamt ein gutes Zeugnis aus, Luft nach oben gäbe es noch bei der Erwerbsbeteiligung von Älteren und Frauen, auch die Teilzeitquote ist nach wie vor hoch. Die WIFO-Analyse soll in die Neuausrichtung des Paktes einfließen.

V.l.: Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Peter Huber, Senior Economist des WIFO. (Foto: Land OÖ/Margot Haag)

„Der Oberösterreichische Pakt für Arbeit und Qualifizierung ist eine jährlich erneuerte gemeinsame Vereinbarung des Landes OÖ und des Arbeitsmarktservice Oberösterreich sowie des Sozialministeriumservice (SMS) unter Beteiligung der Sozialpartner über die gemeinsam durch-zuführende Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik“ – so fasst es Peter Huber, Senior Economist des WIFO zusammen.

In Auftrag von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) hat das WIFO den Pakt und die darin enthaltenen Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Gute Arbeitsmarkt-Lage im österreichischen und europäischen Vergleich

Laut WIFO liegen in Oberösterreich fast alle der 18 betrachteten Indikatoren zur Arbeitsmarktlage und zur sozialen Inklusion besser als im österreichischen Durchschnitt, als in den EU27-Staaten und auch besser als in den hochentwickelten Industrieregionen Europas. Besondere Vorteile weise OÖ bei der Beschäftigung von Jüngeren sowie der Vermeidung von Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit auf.

Weiterhin hohe Teilzeitquote

Defizite weist OÖ im europäischen Vergleich bei der Erwerbsbeteiligung der 55- bis 64-jährigen und von Frauen auf, auch die Teilzeitquote ist hoch. Laut Landesrat Achleitner hätte Oberösterreich 5.000 Vollzeitäquivalente mehr, wenn jede Teilzeitkraft im Bundesland nur eine Stunde mehr arbeiten würde. Im Wesentlichen gehe es darum, Vollzeit-Arbeit zu attraktivieren (“Leistung muss sich wieder lohnen“). Künftig werde sich mit Teilzeit-Arbeit kein Vollzeit-Wohlstand mehr ausgehen.

Präventive Maßnahmen wie Ausbau der Kinderbetreuung und Zuzug gefragt

Auch werde es einen Ausbau der Kinderbetreuung und qualifizierten Zuzug brauchen. Wichtig sind laut Huber zudem präventive Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit der Erwerbstätigen: Gesundheitliche Einschränkungen zählen neben Betreuungspflichten für Kinder und Angehörige zu den Hauptgründen, aufgrund derer Menschen Teilzeit arbeiten oder zur sogenannten „Stillen Reserve“ gehören.

Der Oö. Pakt für Arbeit und Qualifizierung soll auf Basis dieser Erkenntnisse bis März neu verhandelt werden, der Wirtschaftslandesrat sprach von einem Budget im dreistelligen Millionenbereich dafür.


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