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Heute, am 14. Februar, ist Equal Pay Day: Einkommensunterschied in Oberösterreich am zweithöchsten

Tips Logo Marlis Schlatte, 14.02.2024 07:19

Ö/OÖ. Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu welchem Frauen „gratis“ arbeiten, wenn man ihr Gehalt mit jenem der Männer für eine gleichwertige Arbeit gegenüberstellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Equal Pay Day für Österreich um zwei Tage nach vorne auf den 14. Februar gerückt - quasi ein Stillstand, so das internationale Frauennetzwerk BPW, welches seit 2009 den Equal Pay Day für Österreich berechnet. Oberösterreich findet sich dabei auch heuer wieder auf dem traurigen zweiten Platz.

Frauen verdienen in Oberösterreich 17,8 Prozent weniger als Männer, darauf macht der Equal Pay Day aufmerksam. (Foto: Andrey Popov/stock.adobe.com)

Der Gender Pay Gap, also der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männer beläuft sich aktuell auf 12,4 Prozent. Das sind 45 Tage, an denen Frauen quasi unbezahlt arbeiten. Pro Jahr ergibt das im Österreichschnitt eine Differenz von 5.800 Euro. Dies hat auch Auswirkung auf die Pension einer Frau, welche im Schnitt um 37 Prozent oder 935 Euro geringer ausfällt, als die eines Mannes.

Die Zahlen der Berechnung für den Equal Pay Day 2024, welche vom internationalen Frauennetzwerk BPW (Business and Professional Women) jährlich durchgeführt wird, stammen aus dem Jahr 2022. „An der Situation der Frauen hat sich auch 2022 nichts geändert. In den am schlechtesten bezahlten Branchen finden sich signifikant mehr Frauen, in den Führungsebenen zwei Frauen von zehn im Vorstand“, so Rita Volgger, Präsidentin von BPW Austria.

Gender Pay Gap beträgt in Oberösterreich 17,8 Prozent

Laut Zahlen der Statistik Austria ist für die tatsächliche Höhe des Einkommensunterschieds das Bundesland entscheidend. In Wien ist der Pay Gap mit 3,2 Prozent verhältnismäßig klein, während die Differenz in Vorarlberg 21,2 Prozent beträgt. Dies ist auch das einzige Bundesland, welches einen höheren Wert als Oberösterreich hat. Denn hier beträgt der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männer bei gleichwertiger Arbeit 17,8 Prozent.

Im europäischen Vergleich bildet Österreich gemeinsam mit Estland das Schlusslicht.

Tabuthema „Geld“

Unterschiede beim Einkommen würden in Unternehmen oft unentdeckt bleiben, da Geld meist immer noch als Tabuthema gehandhabt wird. Das Frauennetzwerk BPW fordert, Transparenz zu schaffen, denn viele Frauen würden gar nicht wissen, dass ihre männlichen Kollegen mehr verdienen, ohne mehr zu leisten. Umgekehrt sei auch vielen Männern nicht bewusst, übervorteilt zu sein, was ebenso als ungerecht empfunden werden kann. Unternehmen sollen in die Pflicht genommen werden, die von ihnen bezahlten Löhne und Gehälter offen zu legen - so kann Einkommensgerechtigkeit geschaffen werden, fordert das Frauennetzwerk BPW.

Generell müsse auch in der Gesellschaft das Tabu gebrochen werden, über Einkommen und Geld zu sprechen, damit der Gender Pay Gap aus der Welt geschafft werden kann. „Wir alle sind gefordert, Einkommenstransparenz zu schaffen. Reden wir darüber und fordern wir alle dafür nötigen Daten von Unternehmen ein. Nur so kann die Basis für gerechte Entlohnung geschaffen werden, die weder Frauen noch Männer diskriminiert!“, so der Appell.

FPÖ fordert Pensionsanspruch für pflegende Angehörige

Oberösterreichs Freiheitliche sehen neben den Niedriglohnberufen und zunehmenden Teilzeitarbeitsstellen, auch die vorrangig weibliche häusliche Pflege von Angehörigen als ausschlaggebend für den Gender Pay Gap. „Care-Arbeit wird aber nach wie vor nicht entsprechend entlohnt und pensionsrechtlich berücksichtigt. Frauen in Österreich werden durch die Untätigkeit der Bundesregierung trotz Fleiß und Bemühungen in Armut, vor allem aber in die Abhängigkeit vom Partner und von staatlichen Almosen gedrängt. Ein erster Ansatz wäre durchaus, endlich die Löhne und Gehälter in den Niedriglohnberufen und die Lehrlingsentschädigungen anzuheben und wir bleiben dabei: Wer Betreuungs- und Pflegearbeit leistet, muss dahingehend dann auch einen entsprechenden Pensionsanspruch daraus erhalten“, so Nationalrats-Abgeordnete Rosa Ecker und die Frauensprecherin der FPÖ Oberösterreich und zweite Landtagspräsidentin Sabine Binder.


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