Nach drohendem Tageseltern-Aus: Einigung zwischen Aktion Tagesmütter OÖ und Land OÖ, "Schließung abgewendet"
OÖ/LINZ. (Update) Die Aktion Tagesmütter OÖ hatte angekündigt, den Teilbereich „Tageseltern zu Hause“ zu schließen. Nun hat sich aber eine Lösung gefunden, nach Gesprächen und Verhandlungen am Donnerstag. „Es konnte eine umfassende Einigung erzielt werden“, teilen LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) und der Verein in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Die Schließung ist abgewendet, es müssen keine Kündigungen ausgesprochen werden, wie es heißt.
480 Kinder in Oberösterreich waren von der Ankündigung der Schließung betroffen, 107 Tagesmütter und ein Tagesvater wurden beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet.
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„In einem konstruktiven Gespräch zwischen dem Land Oberösterreich und der Aktion Tagesmütter Oberösterreich konnte eine umfassende Einigung erzielt werden, die für Sicherheit und Stabilität bei den Betroffenen sorgt“, heißt es nun am späten Donnerstagnachmittag in einer gemeinsamen Stellungnahme. Zuvor war über die Situation und mögliche Lösungen beraten worden.
Fördergelder weiter abrufbar
Konkret sichert das Land OÖ zu, dass die reservierten Fördergelder des Landes für den Verein jedenfalls abgerufen werden können, sofern entsprechende Leistungsnachweise und Begründungen vorliegen.
Die Aktion Tagesmütter OÖ versicherte im Gegenzug, dass die Betreuung bis Jahresende für alle Kinder weiterhin sichergestellt ist.
Für ab 2025 gilt: „Kündigungen oder Leistungseinschränkungen werden, sofern notwendig, nur in enger Abstimmung mit den betroffenen Eltern und Kindern erfolgen, um sicherzustellen, dass kein Kind ohne Betreuung bleibt. Für betroffene Tageseltern werden individuelle Lösungen gesucht, um die Kontinuität und Qualität der Betreuung aufrechtzuerhalten“, heißt es.
„Müssen keine Kündigungen aussprechen“
„Ich bin sehr froh, dass beim heutigen Gespräch eine Einigung erzielt werden konnte, die allen Betroffenen Sicherheit gibt. Die Betreuung der Kinder ist weiterhin gewährleistet, das ist das Wichtigste“, sagt Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Haberlander.
„Mit dieser Zusicherung des Landes können wir die Schließung des Teilbereiches Tagesmütter zu Hause abwenden. Wir müssen keine Kündigungen aussprechen und können die Betreuung der Tageskinder gewährleisten. Damit bleiben wir ein wichtiger Partner für unsere Jüngsten und deren Familien“, so Jasmine Chansri, Vorsitzende des Vereines Aktion Tagesmütter Oberösterreich.
Update: Reaktionen
Die Grünen bezeichnen die Einigung als „wichtiges Signal für den Ausbau der Kinderbildung und -betreuung“, fordern aber, „derartige Situationen und Krisengespräche auf den letzten Drücker künftig zu vermeiden“, so Bildungssprecher Reinhard Ammer. Zudem brauche es einen Gesamtüberblick über den Bedarf der Kinderbetreuung.
Die NEOS fordern eine „konkrete, mehrjährige Strategie zum Ausbau der Kinderbetreuung statt eines ständigen Ringens um den Erhalt“, so Landessprecher Felix Eypeltauer.
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