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Ärztekammer für OÖ fordert mehr Hausapotheken

Tips Logo Karin Seyringer, 01.08.2024 12:37

OÖ. Die Ärztekammer für OÖ sieht ärztliche Hausapotheken als Chance, angesichts unbesetzter Kassenstellen. Die Forderung: Die Aufhebung des Gebietsschutzes von Apotheken und des Mindestabstands von sechs Kilometern zwischen Hausapotheken und normalen Apotheken.

V. l.: Wolfgang Ziegler (Kurie der niedergelassenen Ärzte), Holger Grassner und Tassilo Dückelmann (Referat für Hausapotheken bei der OÖ. Ärztekammer) (Foto: OÖÄK/Manfred Binder)

„38 Hausarzt-Stellen sind in Oberösterreich derzeit nicht besetzt. Wobei verschärfend hinzukommt, dass in den letzten 20 Jahren die Bevölkerung deutlich mehr gewachsen ist als die Anzahl der Hausärzte, sodass eigentlich weitere Stellen fehlen“, so Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich. Immer deutlicher sei zu sehen, dass Kassenstellen mit Hausapotheke wesentlich leichter zu besetzen seien.

Die Bewilligung einer Hausapotheke ist im Apothekengesetz geregelt. Da dieses ein Bundesgesetz ist, bräuchte es für Änderungen einen Beschluss im Nationalrat. Im Gesetz ist festgehalten, dass im Umkreis von vier Straßenkilometern einer öffentlichen Apotheke gar keine ärztlichen Hausapotheken bewilligt werden, im Umkreis zwischen vier und sechs Kilometern nur in Form einer Nachfolgepraxis.

Weniger Entfernung, direkte Versorgung

Holger Grassner, Referent für Hausapotheken OÖ-Ärztekammer, und Co-Referent Tassilo Dückelmann argumentieren, dass durch den flächendeckenden Ausbau der Hausapotheken Entfernungen minimiert würden. Verwiesen wird dabei auch auf eine Studie des Energie-Instituts der JKU, wonach Hausapotheken durch die Einsparung unnötiger Wege jährlich den Ausstoß von 14.137 Tonnen Kohlendioxid und das Fahren von über 71 Millionen PKW-Kilometer vermeiden würden. Zudem könnte der Hausarzt unter anderem direkt mit den nötigen Medikamenten versorgen, auch bei Hausbesuchen.

Gefordert wird daher

  • die Streichung der Kilometer-Grenze für ärztliche Hausapotheken zu öffentlichen Apotheken
  • ein duales System mit einem Nebeneinander von öffentlichen Apotheken und ärztlichen Hausapotheken.
  • die Installation einer ärztlichen Hausapotheke in Primärversorgungseinheiten
  • Dispensierrecht für alle Mediziner

„Ziel muss also nicht nur die Sicherstellung der bestehenden ärztlichen Hausapotheken sein, sondern auch die Schaffung von neuen. Und damit auch die Schaffung von zusätzlichen Kassenstellen für Allgemeinmedizin, mit dem Ziel der optimierten Versorgung der Bevölkerung mit ärztlichen Leistungen und Medikamenten“, so Ziegler.


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