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Forderung nach Gewaltambulanz für Oberösterreich

Tips Logo Anna Fessler, 05.03.2025 10:48

LINZ. Die Juristin Didem Wenger hat eine Petition für eine Gewaltambulanz für Oberösterreich gestartet. In Wien und Graz gibt es derartige Einrichtungen bereits. SPÖ-Frauensprecherin Renate Heitz will die Forderung bei der kommenden Landtagssitzung am Donnerstag einbringen.

Gewaltambulanzen sind wichtige Anlaufstellen für Gewaltopfer - nun gibt es eine Petition, die eine solche Einrichtung auch für Oberösterreich fordert. Auch SPÖ-Frauensprecherin Renate Heitz und SP-Bürgermeister Dietmar Prammer fordern die Errichtung einer Gewaltambulanz im Land. (Foto: Grustock/stock.adobe.com)

Gewaltambulanzen sind eine kostenlose Anlaufstelle für Opfer von Gewalt. Die wichtigsten Aufgaben sind die fachgerechte Sicherung von Spuren und Beweisen sowie die psychosoziale Unterstützung der Betroffenen. Das Aufsuchen der Einrichtung ist für die von Gewalt betroffenen Personen kostenlos. Gewaltambulanzen leisten einen Beitrag zur rechtlichen Aufarbeitung von Gewalttaten, insbesondere in Fällen von häuslicher und sexualisierter Gewalt.

Kostenlose, unbürokratische Hilfe für Gewaltopfer

Wien, Graz und Innsbruck verfügen bereits über Gewaltambulanzen, nun wird auch in Oberösterreich die Forderung nach einer solchen Einrichtung laut. Didem Wenger vertritt als juristische Prozessbegleiterin Gewaltopfer in Strafverfahren, sie hat eine Petition für die Errichtung einer Gewaltambulanz in OÖ gestartet, die noch bis Samstag, 8. März 2025 unterzeichnet werden kann. Aus Wengers Sicht ist der Schritt dringend nötig, um den Bedürfnissen von Gewaltopfern gerecht zu werden. So finden Gewaltbetroffene in einer Gewaltambulanz schnelle, unbürokratische Hilfe. Verletzungen und Spuren werden für mögliche rechtliche Schritte dokumentiert und die Beweise bis zu zehn Jahre aufbewahrt.

SPÖ-Frauensprecherin stellt Anfrage im Landtag

Wenger will die gesammelten Unterschriften der OÖ Landesregierung und dem OÖ Landtag übergeben, zusammen mit einem zehnseitigen Recherchepapier. Auch SPÖ-Frauensprecherin Renate Heitz will Gewaltambulanzen im Landtag thematisieren: Sie kündigt dazu eine mündliche Anfrage an LH-Stv. Frauenreferentin Christine Haberlander (VP) an. Bereits im November 2023 hatte Heitz eine entsprechende Anfrage an Haberlander gestellt, nachdem Medienberichten zufolge nur bis zu 8 Prozent der Gewalttaten gegen Frauen in Österreich aufgeklärt und die Täter verurteilt werden. Belgien habe seine Verurteilungsquote nach Einrichtung von Gewaltambulanzen verdoppeln können. Damals, so Heitz, habe Oberösterreich seine Bereitschaft zur Errichtung einer Gewaltambulanz signalisiert, man dürfe Hilfsangebote für Opfer von Gewalt nicht verschleppen. „Auch die Oberösterreicher:innen haben eine Gewaltambulanz verdient und was in anderen Bundesländern möglich ist, ist auch bei uns möglich!“, so die SPÖ-Frauensprecherin.

Linzer Bürgermeister ruft zur Unterzeichnung der Petition auf

Auch ihr Parteikollege, der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer unterstützt die Petition von Didem Wenger: „Es darf nicht sein, dass Menschen, die Gewalt erfahren haben, weiterhin mit unnötigen Hürden konfrontiert sind. Wir müssen rasch handeln, um diese Versorgungslücke zu schließen. Ich rufe alle Oberösterreicher*innen auf, die Petition zu unterstützen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Betroffene die Hilfe bekommen, die sie brauchen“, so Prammer in einer Aussendung.

Auch die Grüne Frauensprecherin Dagmar Engl spricht sich für eine Gewaltambulanz in Oberösterreich aus, sie kündigt einen dringlichen Antrag für die morgige Landtagssitzung mit Unterstützung der SPÖ an.


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