Aus Wald werden Trainingsfelder: Paschings Gemeinderat segnet Umwidmung ab
PASCHING. Unter mehreren Voraussetzungen hat der Gemeinderat Pasching am Donnerstag der Umwidmung von Wald- zu Trainingsflächen in Wagram zugestimmt. Jetzt ist der Ball beim Land Oberösterreich.
25 von 31 Gemeinderäten haben am Donnerstag für die Umwidmung von Waldflächen bei der TGW Arena (“Waldstadion“) gestimmt. Auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern will der Fußballverein FC Juniors OÖ zwei zusätzliche Trainingsfelder errichten. „Wir freuen uns über die große Zustimmung“, sagt Peter Öfferlbauer, Mediensprecher der FC Juniors OÖ.
Jetzt entscheidet das Land Oberösterreich über die Umwidmung. Paschings Bürgermeister Peter Mair betont, dass der FC Juniors OÖ als Projektwerber mehrere Zusagen gemacht hat.
Maßnahmen vereinbart
Unter anderem werden auf den neuen Flächen keine Spiele mit Zuschauern abgehalten. Die zwei Plätze sollen reine Trainingsplätze sein. Es dürfen keine Beschallungsanlagen errichtet werden und die Trainings werden ohne Pfeifen durchgeführt. „Ein modernes Training funktioniert auf Zuruf und ohne Pfiffe“, erklärt Öfferlbauer.
„In den drei Sitzungen des Raumordnungsausschusses haben sich die Gemeinderäte mit Gutachten bezüglich Licht und Lärm intensiv beschäftigt. Die Gutachten sind vom schlimmsten Fall ausgegangen. Mit der letzten Regelung werden alle Normen eingehalten. Natürlich gelten auch die allgemeinen Lärmschutzverordnungen, etwa was das Rasenmähen am Samstag betrifft“, erklärt Mair.
Die Regelung mit den FC Juniors OÖ umfasst auch einen Baurechtsvertrag. Demzufolge muss der gesamte Gemeinderat zustimmen, wenn die FC Juniors ein zusätzliches Gebäude auf dem Areal erreichten wollen. „Diesem Zusatzantrag wurde im Gemeinderat zugestimmt“, sagt Mair. Er ergänzt: „Diese Zusagen gelten auch für einen eventuellen Rechtsnachfolger der FC Juniors OÖ.“
Bürgerinitiative enttäuscht
Die Bürgerinitiative Waldschutz Pasching hatte im Vorfeld in einem offenen Brief an die Gemeinderäte appelliert, der Umwidmung nicht zuzustimmen. In der Gemeinderatssitzung am 28. März haben Vertreter der Bürgerinitiative wieder Fragen an den Bürgermeister gerichtet.
„Für die anwesenden Anrainer war der Beschluss eine bittere Enttäuschung. Wir haben nicht damit gerechnet, dass der Beschluss wirklich so hoch ausfällt“, sagt Sprecherin Ruth Kropshofer.
Sie bedauert den Verlust von Wald- und Heidewaldflächen und verweist auf eine Stellungnahme der Landesregierung. Darin heißt es, dass die „Nutzung von Heidewaldflächen als Fußball-Trainingsfelder diesen Standort dauerhaft und unwiederbringlich zerstören“ würde und „daher aus naturschutzfachlicher Sicht strikt abzulehnen“ sei.
„Das Verfahren wird vom Land geprüft und der Rodungsantrag der LASK GmbH muss auch noch genehmigt werden. Daher bin ich - immer noch - optimistisch, dass uns der Wald erhalten bleibt“, sagt Kropshofer
Paschinger Verein profitiert
„Die Anliegen der Bürgerinitiative werden ernst genommen und wurden in den Sitzungen des Raumordnungsausschusses berücksichtigt“, sagt Bürgermeister Mair. Die Gemeinderäte mussten abwägen zwischen der Erhaltung der Flächen und dem SV Pasching 16 als lokalen Verein. Dieser profitiere von den zusätzlichen Trainingsfeldern.
„Der Verein muss insgesamt vier Mannschaften stellen und braucht Trainingsmöglichkeiten. Uns ist wichtig, dass der Verein das Stadion als Heimstätte nutzen kann“, sagt Mair. Das Argument, dass die Trainingsflächen nicht nötig seien, weil der Linzer Fußballklub LASK mit Juni 2022 die TGW verlassen muss, lässt Mair somit auch nicht gelten.
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