Sarmingsteiner Autor Markus Pöcksteiner ermöglicht in neuem Buch historische Zeitreise durch den Strudengau
SARMINGSTEIN/ST.NIKOLA. Alltägliches und Kurioses aus einer vergangenen Welt präsentiert Markus Pöcksteiner den Lesern in seinem eben erschienenen Buch mit dem Titel „Historischer Strudengau“.
Der großformatige Bildband widmet sich dem historischen Strudengau in der Zeit zwischen 1880 und 1930. Über 120 originale Fotos zeigen den Donauabschnitt zwischen Dornach und Ybbs mit seinen Gebäuden, Menschen und seiner Natur, wie er heute nicht mehr existiert.
Schauplätze von einst im Blickpunkt des Interesses
„Geschichten erzählen vom Zauber des alten Schlossgartens auf der Greinburg, den legendären Sandkellerfesten im Lettental und der Kaltwasser-Heilanstalt in Bad Kreuzen. Sie führen die Leser zu Strudel und Wirbel und der Wassersammlung, lassen vom Märchenschloss in Sarmingstein träumen und berichten von der Entstehung des Forsthauses Hinteredt in Waldhausen“, schildert Markus Pöcksteiner. Die Recherchen des Sarmingsteiner Autors für sein Werk brachten auch Kuriositäten ans Licht. Etwa jene, dass in Ybbs 46 Jahre lang die kleinste Straßenbahn der Welt fuhr. Das und noch viel mehr findet sich auf den 96 Seiten dieses einzigartigen regionalhistorischen Werkes, das gleichermaßen belehrt und bezaubert.
Mautturm-Sanierung löste Nachforschungen aus
Das Interesse an der regionalen Geschichte wurde bei Markus Pöcksteiner 2013 nach Mauerausbrüchen beim – in seinem Privatbesitz befindlichen – Sarmingsteiner Mautturm verstärkt. Die Bundesstraße musste für lange Zeit gesperrt werden. „Um die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten am damals noch nicht denkmalgeschützten Wahrzeichen in die Gänge zu bringen, bin ich in das historische Geschehen der Region eingetaucht und bin auf einen reichen Fundus an Bildern gestoßen. Diese sind dann auch der Mautturmsanierung zugutegekommen. Mit dem Verkauf von Boxen mit historischen Stichen im A3-Format aus St.Nikola, Grein und Sarmingstein ist eine namhafte Summe zur Deckung der Sanierungskosten zusammengekommen“, berichtet Pöcksteiner, der 2016 den Historischen Verein Sarmingstein gegründet hat. Die Leidenschaft am Stöbern in alten Archiven hat ihn seither nicht mehr losgelassen.
Historisches Erbe für die Nachwelt konserviert
Um das historische Erbe für die Nachwelt zu konservieren, betreibt der Verein auf Initiative von Markus Pöcksteiner und Christian Leitner eine Topothek (st-nikola.topothek.at), die virtuell für die Betrachter eine große Sammlung an Bildern aus dem Ort und der Region bereithält. „Ich hab mir Anfang des Jahres gedacht: Schade, dass es diese Schätze nur online zu betrachten gibt. Da sich Corona auf meine Tätigkeit als Kommunikationsberater ausgewirkt hat und ich als Musiker kaum Möglichkeiten hatte, meinem Hobby nachzugehen, hab ich die Zeit genutzt, um dieses Buchprojekt anzugehen. Recherchen dafür haben mich im Lauf des Jahres in die Österreichische Nationalbibliothek, in das OÖ. Landesmuseum, in diverse Gemeindeämter der Region sowie auch zu vielen Privatpersonen geführt, die mir in Erzählungen spannende Einblicke gaben und von ihren Dachböden oder Abstellkammern so manche Schätze hervorbrachten“, zeigte sich Pöcksteiner von der Vielfalt des zusammengetragenen Materials für das nun fertiggestellte Buch positiv überrascht. Dieses ist ab sofort zum Preis von 36 Euro in Grein in der Buchhandlung Grünsteidl und in der Trafik Hader, in der Waldhausener Trafik Pilz sowie über Bestellung auf der Seite www.sarmingstein.org (auf Wunsch mit persönlicher Widmung) erhältlich. „Der Strudengau ist reich an Geschichte und ich hab gemerkt, dass das Interesse der Menschen an der Geschichte ihrer Heimat immer mehr zunimmt“, sagt der 58-jährige Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, „als Strudengauer wünsche ich den Lesern daher, mit diesem Werk in die Historie unseres schönen Donautales eintauchen zu können und damit auch die heutige Zeit mit neuen Augen zu sehen.“
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