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Eine Woche Urzeit: Archäotechnik-Tage im Keltendorf Mitterkirchen

Glinsner Melanie, 01.07.2023 14:18

MITTERKIRCHEN. Von Montag, 10. Juli bis Sonntag, 16. Juli leben auch heuer wieder elf Erwachsene und elf Kinder unter urgeschichtlichen Bedingungen im Keltendorf Mitterkirchen. Die Experten für Archäotechnik erleben so das Leben der Machhländer von vor 2700 Jahren und zeigen, wie der Alltag damals bewältigt wurde.

Heuer bewohnt eine Gruppe von 22 Personen das Keltendorf. (Foto: Armin Öller)
  1 / 2   Heuer bewohnt eine Gruppe von 22 Personen das Keltendorf. (Foto: Armin Öller)

Viele der Teilnehmer von „Prunkwagen und Hirsebrei“, wie sich die Woche nennt, kommen schon seit Jahren jeden Sommer ins Keltendorf, um gemeinsam mit Gleichgesinnten archäologische Experimente durchzuführen und prähistorische Handwerkstechniken auszuüben - beides unter möglichst originalgetreuen Bedingungen.

Wie immer beziehen Akteure das Sommer- und das Winterhaus des Mitterkirchner Freilichtmuseums und werden zusätzlich Zelte als Unterkünfte nutzen.

“Wenn wir ankommen, am 10. Juli, werden wir erst mal mit dem Aufbau beschäftigt sein. Dabei fallen neben dem Errichten der Zelte auch so ungewöhnliche Arbeiten wie das Austauschen des Heus in den Betten an”, berichtet Textilexpertin Helga Rösel-Mautendorfer, die von Anfang an dabei ist. 

 Fokus Schuhe

Im Fokus steht dieses Jahr die Herstellung von Schuhen. Das Fertigen von Schuhen ist sehr zeitaufwendig und benötigt verschiedene Techniken, daher habe man die gesamten Archäotechnik-Tage unter dieses Thema gestellt.

“Wir werden verschiedene Modelle, wie einfache Bundschuhe, Schnabelschuhe, Sandalen, geflochtene Schuhe, nach archäologischen Funden und Darstellungen rekonstruieren”, berichtet Rösel-Mautendorfer.

Unter anderem werden Besucher daher Lederbearbeitung, Flechten von Bast- und Rindenschuhen, Lederfärben und die Herstellung von Zierblechen und Zierborten beobachten können.

Außerdem wird Wolle gefärbt und Bier gebraut. Und natürlich wird auch täglich am offenen Feuer in Gefäßen gekocht, die eisenzeitlichen Funden nachgebildet sind.

Zuschauer sind gern gesehen

Bis zum 15. Juli können Besucher bei den Arbeiten und Experimenten, die fast alle auf dem Dorfplatz stattfinden, zuschauen.

Die Teilnehmer freuen sich über Fragen und berichten gerne, was die Vorlagen für ihre Arbeiten sind, wie die Technik funktioniert und welche archäologischen Funde es dazu gibt. 

 

Warum Prunkwagen und Hirsebrei? 

Ihren Ursprung hat die Veranstaltung „Prunkwagen und Hirsebrei“ in der gleichnamigen ORF-Dokumentation aus dem Jahr 2011.

Im Zuge dieses Projektes, das als Kooperation des Keltendorfes Mitterkirchen mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum und dem ORF durchgeführt wurde, lebten vier Erwachsene, zwei Jugendliche und drei Kinder für insgesamt zwei Wochen im Keltendorf und meisterten den Alltag mit den vor 2700 Jahren zur Verfügung stehenden Mitteln.


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