Perger Künstlerin in Kulturhauptstadt Bad Ischl
PERG. Die Perger Künstlerin Josseline Engeler präsentiert gemeinsam mit der Linzer Künstlerin Ruth Größwang im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl N.E.S.T. (New Earth Species Think Tank), ein experimentelles architektonisches Kunstwerk im öffentlichen Raum, das sich artenübergreifend an Nist- und Arbeitsweisen in der Natur orientiert.
Im leerstehenden dunklen Gewölbe eines ehemaligen Kaiserhotelkellers in Bad Ischl entsteht über Monate hinweg das N.E.S.T., ein wabenförmiger Bau, der das architektonische Rudiment auf ungewöhnliche Weise neu besiedelt. Es ist das Herzstück von Josseline Engelers und Ruth Größwangs Projekt, das sie, gemeinsam mit dem technischen Leiter Robert Angerer aus Pergkirchen, im Rahmen der Kulturhauptstadt Bad Ischl und im Sinne der Programmlinie „Globalokal - Building the New“ verwirklichen. Das Projekt beinhaltet nicht nur den Bau der begehbaren Skulptur an sich, sondern soll später in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den direkten Nachbarn als Kunst- und Kulturort genutzt werden.
Ein Ort der Vermittlung und des Austauschs
Interessierte hatten die Möglichkeit im Rahmen von Lehmbau-Workshops aktiv an der Entstehung des N.E.S.T.s mitzuwirken. Unter der fachkundigen Leitung von Lehmbauer und Seminarleiter Anton Auer, sowie den Künstlerinnen und Robert Angerer lernten die Teilnehmer, wie man mit COB, einer Mischung aus Lehm, Sand und Stroh bauen kann. Es wurde nicht nur die Aufbereitung des Materials ohne Maschinen, sondern auch die Vorbereitung der Holzunterkonstruktion mit einer tragfähigen Struktur vermittelt. Es waren im Rahmen dieser Workshops bereits über 60 Personen am Bau beteiligt. Architekten, Lehmbauer, Keramikkünstler, aber auch privat Interessierte an ökologischen und nachhaltigen Themen reisten aus Deutschland, Italien und allen Teilen Österreichs an, um sich Lehmbauwissen anzueignen und an der Entstehung einer riesigen Skulptur mitzuwirken. Auch die Bad Ischler Bürgermeisterin Ines Schiller zeigte sich begeistert und half gleich mit den Lehm abzutreten. Im Kollektiv gebaut fungiert N.E.S.T. sowohl als Vermittlungs- und Vernetzungsort, als auch als künstlerische Forschungsstation, deren experimenteller und symbiotischer Charakter im Vordergrund steht. Hier verschmelzen Kunst und Handwerk zu einem Gesamtkunstwerk, das nicht nur ästhetisch beeindruckt, sondern auch nachhaltige Baupraktiken in den Fokus rückt. Gebaut wird eine abstrakte Form mit Lehm, Sand und Stroh, was die Verbindung von traditionellem Handwerk und modernen künstlerischen Ansätzen symbolisiert.
Das Material der vielen Möglichkeiten
Um mit Lehm zu bauen, bedarf es immer mehrerer Phasen und auch hier wird es wieder Workshops am N.E.S.T. geben. Im August leitet Elias Brunmayr vom Atelier Loam in Scharnstein einen Workshop über Stampflehmböden an. Im September folgt der zweite Auftrag auf den Wänden innen und außen mit Feinputz. Veranstaltungen und Ausstellungen sind geplant und werden Bad Ischl über die initialen Workshops hinaus bereichern. Informationen über die kommenden Workshops und Veranstaltungen sind zu finden auf der Homepage der Kulturhauptstadt Europas www.salzkammergut-2024.at.
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