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HBLA Elmberg: Perger Maturantinnen punkteten mit Themen Aroniatrester, Gin und Rindfleischqualität

Markus Hochgatterer, 09.07.2019 12:28

BEZIRK PERG/ELMBERG. Maturantinnen aus dem Bezirk Perg haben sich in diesem Schuljahr an der HBLA Elmberg in ihren Diplomarbeiten mit den Themen Aroniatrester, Gin und Rindfleischqualität auseinandergesetzt. Ihre Arbeiten gehörten zu den besten der Schule und wurde daher mit einem Geldpreis ausgezeichnet.

  1 / 3   v.l.: Das Diplomarbeitsteam bei der Präsentation der Diplomarbeit: Nicole Traxler, Magdalena Wagner, Magdalena Pühringer, Vera Strasser Foto: Alexandra Scheuchenstuhl

Kreative Ideen und Forschergeist bewiesen die Schülerinnen und Schüler der HBLA Elmberg im vergangenen Schuljahr erneut bei ihren Diplomarbeiten. Bei der Maturafeier am 18. Juni sind die besten Arbeiten aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung  mit einem Geldpreis ausgezeichnet worden. Eine Siegergruppe setzte sich im Bereich „Landwirtschaft“ mit dem Potential des Koppelprodukts Aroniatrester in der menschlichen Ernährung, im Pflanzenbau und in der Schweinemast auseinander. Eine zweite prämierte Arbeit nahm die Direktvermarktung im Bezirk Urfahr Umgebung in rechtlicher Sicht sowie bezogen auf die Kundenpräferenzen bei bestimmten Produkten näher unter die Lupe. Im Bereich „Ernährung“ konnte sich die Diplomarbeit, die sich mit Rindfleisch – von der Produktion über die Dry-Aged-Reifung bis hin zur Bedeutung für die Ernährung – auseinandersetzte gegenüber der Konkurrenz behaupten. Ebenfalls ausgezeichnet wurde zudem jenes Team, das sich mit der Produktion und Qualitätskriterien von Gin beschäftigte. Die Projekte mit Beteiligung junger Pergerinnen im Überblick: 

Elmberger Maturantinnen entwickeln aus Aroniatrester neue Produkte

Aroniasaft gilt als gesund und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Bei der Safterzeugung entsteht eine nicht unwesentliche Menge an Aroniatrester, der meist kompostiert wird. „Viel zu schade zum Wegwerfen!“, dachten sich vier Elmberger Maturantinnen, darunter Monika Friedl aus Mauthausen, und machten sich Gedanken darüber, was man mit diesem Koppelprodukt aus der Saftproduktion machen könnte. Maria Kehrer entwickelte verschiedene Müsliriegel, die Aroniatrester beinhalten, und ließ sie verkosten. Zwar entsprach nicht jede Variante den Vorlieben der ProbandInnen, aber es zeigte sich, dass schmackhafte Müsliriegel mit wertvollen Inhaltsstoffen aus Aroniatrester eine Option sind, das Koppelprodukt sinnvoll zu verwerten. Nicht nur in der menschlichen Ernährung, sondern auch in der Schweinemast kann Aroniatrester eingesetzt werden. Magdalena Schwarz stellte dabei Versuche an, bei denen sie Vitamin E zum Teil durch Aroniatrester ersetzte und die Auswirkungen auf Gewichtszunahme, Futterverbrauch, Futterverwertung, Vitalität sowie Mast- und Schlachtleistung unter die Lupe nahm. Elena Roiter setzte Aroniatrester als Dünger für Karotten, Kohlrabi und Lauch ein und wertete ebenfalls die Ergebnisse hinsichtlich der Qualität und der Größe der Ernte im Vergleich zu anderen Düngungsvarianten aus. Monika Friedl aus Mauthausen berechnete schließlich die Wirtschaftlichkeit der genannten Varianten, wobei sie zu dem Schluss kam, dass der beste Absatzmarkt für Aroniatrester in der Verwendung als Gartendünger liegt.

Maturantinnen zeigen: Gin ist nicht gleich Gin

Gin ist in! und die Spirituose wird auch bei österreichischen Produzenten immer beliebter. So widmete sich ein Maturanten-Team der HBLA Elmberg, darunter Magdalena Wagner aus Windhaag und Vera Strasser aus Pabneukirchen, im Rahmen der Diplomarbeit dem Wacholderschnaps. Die vier Schülerinnen konnten dabei ihr Wissen aus den Bereichen Pflanzenbau, Produktentwicklung, Hygiene und Sensorik umsetzen und in Zusammenarbeit mit ihrem außerschulischen Partner vertiefen. Magdalena Wagner aus Windhaag/Perg beschäftigte sich mit den Anbaumöglichkeiten von Wacholder am Partnerbetrieb, da bisher die Wacholderbeeren meist aus Wildsammlungen aus Südeuropa bezogen wurden. Dabei zeigte sich, dass der Anbau prinzipiell möglich, aber sehr aufwendig wäre. Vera Strasser aus Pabneukirchen nahm die Ausgangsstoffe der Gin-Erzeugung sowie Herstellungsmethoden näher unter die Lupe und entwickelte drei verschiedene Rezepte – einen Zitrus-Gin, einen mediterranen Gin sowie eine pure Version – die sie in der Folge mit einer Pot-Still-Tischdestillerie selbst herstellte und von mehreren Personen verkosten und bewerten ließ. Nicole Traxler überarbeitete für den Partnerbetrieb das Hygienekonzept nach HACCP auf Basis der lebensmittelrechtlichen und hygienischen Vorschriften. Magdalena Pühringer setzte sich schließlich mit qualitativen Aspekten der Ginproduktion auseinander, unter anderem mit den Anforderungen an die Rohstoffe – die naturgemäß eine wichtige Rolle für ein optimales Endprodukt spielen –, der Lagerung, sowie Analysemethoden zur Qualitätssicherung. Im Rahmen dessen führte sie auch eine sensorische Untersuchung von Gins unterschiedlicher Preisklassen durch.

Elmberger Maturantinnen zeigen, was perfektes Rindfleisch ausmacht

Gerade jetzt in der Grillsaison steht Fleisch aller Art hoch im Kurs. Dass Fleisch aber nicht gleich Fleisch ist, bewiesen vier Elmberger Maturantinnen, darunter Carina Hintersteininger aus Naarn, die sich im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit Qualitätsfaktoren bei Rindfleisch auseinandersetzten. Lisa Himmelfreundpointner ging dabei insbesondere der Frage nach, welchen Einfluss verschiedene Fütterungsmethoden in der Kälbermast auf das Endprodukt, das Kalbfleisch haben. Dabei zeigte sich, dass die Fütterung der Kälber mit angesäuerter Milch zu einer verbesserten Kälbergesundheit sowie einer verkürzten Mastdauer führt. Ein Schwerpunkt der Arbeit war die Fleischreifung, insbesondere die Dry-Aged-Reifung. Der Partnerbetrieb des Diplomarbeitsteams hatte eine neu gebaute stille Reifekammer zur Verfügung, die die Produktion dieser Fleischsorte ermöglichte. Elisabeth Löffler entwickelte für den Partnerbetrieb ein Qualitätsmanagement-Handbuch inklusive Hygienekonzept für das Dry-Aged-Fleisch Doris Auer setzte sich ebenfalls mit Fleischreifung auseinander. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede in der Zartheit und generell in der Kundenpräferenz bei Nassreifung bzw. Dry Aged-Reifung, wobei bei letzterer das deutlich zartere Fleisch erzielt werden konnte. Carina Hintersteininger aus Naarn widmete sich schließlich den ernährungsphysiologischen Aspekten von Fleisch und erstellte eine anschauliche Infobroschüre für Konsumentinnen und Konsumenten, die die Besonderheiten von Rindfleisch und die Verwendung der einzelnen Fleischteile in der Küche anschaulich darstellt.


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