Hausgeburt in Katsdorf: Kleine Katharina hielt Sanitäterinnen-Trio auf Trab
KATSDORF. 3380g schwer, 51 cm groß und voller Energie: Die kleine Katharina Wiesinger hatte es besonders eilig, das Licht der Welt zu erblicken. Die temperamentvolle Neo-Katsdorferin sorgte damit für Stress beim Roten Kreuz St. Georgen/Gusen, ebenso aber auch für eine ausgesprochen motivierende Dienstpremiere der beteiligten Sanitäterinnen.
Als Sandra Wiesinger mitten in der Nacht des 4. September genau am errechneten Zeitpunkt die Wehen zu ihrem dritten Kind verspürte, rechnete weder sie noch ihre Partner Michael Scheuchenegger damit, dass es dieses Mal so schnell gehen würde. Noch während der Anfahrt des Rettungswagens aus St. Georgen/Gusen, dessen Team die werdende Mutter ab-holen und zur Geburt ins Linzer Keplerklinikum transportieren sollte, setzten plötzlich die Presswehen ein. Die kleine Sandra erblickte unmittelbar beim Eintreffen der drei Sanitäterinnen das Licht der Welt.
Eine herausfordernde Premiere für das junge Rotkreuzteam
Die 18-Jährige Alexandra Hanl aus Langenstein absolvierte mit dieser Fahrt ihren allerersten eigenverantwortlichen Einsatz als Berufsfindungspraktikantin. Die Schülerin hatte erst im Herbst des Vorjahres ihre Sanitäterausbildung begonnen und im Frühjahr erfolgreich abgeschlossen. Noch „frischer“ dabei ist Carina Hauser (20), ebenfalls aus Langenstein. Sie hat soeben in der Sommerakademie im Bezirk Perg den Sanitätskurs absolviert und sammelte in dieser Nacht Praxisstunden. Geburtshilfe ist natürlich Ausbildungsbestandteil im Sanitätskurs, als angehende Hebamme war Carina in diesem speziellen Notfall aber natürlich eine besonders willkommene Expertin. Einzig Einsatzlenkerin Melanie Neuling (32) aus St. Georgen, im Zivilberuf Bankangestellte, blickt trotz ihres ebenfalls noch jungen Alters bereits auf eine langjährige Sanikarriere bei ihrer Heimatdienststelle zurück. Das Trio übernahm die Geburtshelferaufgaben im fliegenden Wechsel von Papa und Oma. Um 1 Uhr 51 lag die kleine Sandra schließlich professionell versorgt und abgenabelt friedlich in den Armen ihrer Mutter. Dem kurz danach eingetroffenem Notarztteam des NEF Perg, Dr. Christof Mörtl und Michael Rockenschaub, blieb nach einem kurzen medizinischen Check nur mehr die angenehme Aufgabe, den glücklichen Eltern zu gratulieren und ihre jungen ehrenamtlichen Kolleginnen für die mustergültige Versorgung zu loben.
Geburtshelferinnen zu Besuch im Keplerklinikum
Mutter und Kind erholen sich nun noch einige Tage auf der Geburtenstation des Linzer Keplerklinikums, wo die junge Familie am Freitagnachmittag Besuch von ihren Geburtshelferinnen bekam. Die Babys der Region haben offenbar hohes Vertrauen in die Qualität der Rotkreuzausbildung und das Know-how auch sehr junger Mitarbeiter: Erst im Frühjahr hatte eine 19-Jährige Berufsfindungspraktikantin und ein gleichaltriger Zivildiener, beide ebenfalls von der Dienststelle St. Georgen/Gusen, in Langenstein einem kleinen Mädchen erfolgreich auf die Welt geholfen.
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