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Barbarazweige bringen Frühlingsgefühle an Weihnachten

Mag. Melanie Mai, 14.12.2021 13:01

BEZIRK PERG. Der Advent ist traditionell voll von Bräuchen. Der Brauch zu Ehren der Namenspatronin von Pergs Bezirksbäuerin Barbara Payreder hatte bereits in ihrer Kindheit große Bedeutung.

Emma Fröschl, die Tochter des Neffen von Barbara Payreder, wartet gespannt auf die ersten Blüten. (Foto: privat)

Zugegeben: Zum Abschneiden der Barbarazweige ist es schon etwas spät. Dies sollte bereits am Namenstag der heiligen Barbara am 4. Dezember erfolgt sein. Wenn man aber unbedingt will, dass die Zweige bis zum oder am Christtag aufblühen, „kann man mit ein paar Tricks noch ein bisschen nachhelfen“, sagt Barbara Payreder, Bezirksbäuerin von Perg. Der Brauch zu Ehren ihrer Namenspatronin hat in ihrer Familie eine große Bedeutung – sowie generell die Namenstage. „Die Namenstage wurden jährlich gefeiert und hatten den gleichen Stellenwert wie der Geburtstag“, erinnert sich Payreder zurück. Noch vor Sonnenaufgang schnitt ihr Vater ein paar Kirschzweige ab und stellte diese in eine Vase. Und dann wartete man gespannt, ob die Zweige zu blühen beginnen, denn das soll Glück fürs neue Jahr bringen.

Bedeutung der Blüten

Je nach Gegend werden den Blüten Bedeutungen zugeschrieben: Es kann ein Hinweis auf eine gute Ernte sein, es steht eine Hochzeit an oder aber die Anzahl der Blüten lässt auf das Wetter im kommenden Jahr schließen. „Das vermeintliche Wunder der Natur – nämlich Blüten im Winter hervorzubringen – soll das Wunder der ‚Heiligen Nacht‘ verdeutlichen“, erzählt Payreder.

In den Gegenden, in denen am Barbaratag Schnee gelegen ist, dürfen sich die Bewohner auf eine gute Grünlandernte freuen, denn eine Bauernregel sagt: „St. Barbara im Schnee, im nächsten Jahr viel Klee.“ Und wo kein Schnee gelegen ist, werden es weiße Weihnachten. Denn die umgekehrte Bauernregel sagt: „Geht Barbara im Klee, kommt‘s Christkind im Schnee.“

Dem Glück nachhelfen

„Optimal ist es, wenn es vor dem Schneiden der Zweige bereits Frost gegeben hat. Und wenn nicht, kann man die Zweige für ein paar Stunden ins Gefrierfach legen. Die Vase mit den Zweigen sollten dann nicht zu warm stehen. Die Enden der Zweige soll man regelmäßig anschneiden, um die Wasseraufnahmefähigkeit zu verbessern. Das Wasser sollte alle drei Tage gewechselt werden“, gibt Payreder Tipps, damit die Knospen rechtzeitig aufblühen.

Noch mehr Traditionelles

Ein Germteig-Wacka zum Christtagsfrühstück oder das Räuchern bilden weitere Traditionen, die in Oberösterreich den Advent zur besonderen Zeit machen.


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