„Dort, wo ich mit meinem alten Rad nicht hinkomme, muss ich nicht hin“

Michaela Primessnig Tips Redaktion Michaela Primessnig, 08.02.2023 07:46 Uhr

LANGENSTEIN. Martin Springer aus Langenstein ist ein echter „Low-Tech-Freak“. Der Langensteiner fuhr 27 Jahre lang mit dem Rad von Gusen nach Linz in die Arbeit – bei Wind und jedem Wetter. Dabei hat er auch schon mal minus 16 Grad Celsius erlebt.

Unterwegs ist Martin Springer mit „Low Tech“, wie er selbstbewusst erzählt. Sein 70 Jahre altes Rad ist für ihn „Ausdruck seiner inneren Überzeugung zum heutigen aufgezwungenen Konsumismus und Wegwerfwahn“.

„Früher hatte ich eine relativ gute Kondition und es war mir eine Freude, wenn ich mit den Rennradfahrern auf einem Low-Tech-Rad mithalten oder sogar überholen konnte“, so der begeisterte Alltagsradler.

Heute in der Pension ist der Langensteiner nicht mehr so viel und regelmäßig unterwegs. „An Wintertagen bei Regen und Kälte und Gegenwind kam schon manchmal der innere Schweinehund, der sagte: Fahr doch mit dem Auto. Dabei geht mir heute das Gefühl ab, täglich meinen inneren Schweinehund bei Gegenwind, Regen, Kälte, Glätte und Schnee zu überwinden und obendrein noch mit schönen Erfahrungen beschenkt zu werden“, so Springer. Sein ökologisches Bewusstsein sagt ihm aber nach wie vor: „Radeln mit ,altem Gerät ist nachhaltig und in Zeiten der Klimakrise notwendig und braucht fast keine neuen Ressourcen.“

Erste Spuren im Schnee

Der Langensteiner erlebt die Natur mit allen Sinnen – mit Vogelgezwitscher, den glitzernden Wellen auf der Donau, startenden und landenden Schwänen, einem Eisvogel, der neben ihm herfliegt: „Im Winter die erste Spur in den jungfräulichen Pulverschnee ziehen. Das ist für mich Genuss pur! Nussbäume entlang des Donauradwegs, die vor Jahren von einem Freund ausgesät wurden und nun schon groß sind“, erzählt Springer im Tips-Gespräch. Auf seinem Weg lernte der Langensteiner auch viele gleichgesinnte Alltagsradler kennen, die von Saxen oder Perg sogar 30 bis 45 Kilometer nach Linz fuhren. Die vielen Radbekanntschaften waren für Springer ebenfalls ein Teil der Motivation.

„Die Donau – zu der ich meine Verbindung fast eine Liebesbeziehung nennen möchte – war und ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Erlebnisse, die mich täglich begleiteten. Eines weiß ich ganz genau: Radfahren fühlt und spürt sich ganz richtig an. Es ist die Art der Fortbewegung, welche für mich die größte Unabhängigkeit bringt. Der Spruch ,Man sieht mich selten radlos ist deshalb auch mein Leitspruch für das Jahr 2023.“

Tips-Serie: Alltagsradeln

Tips möchte in den kommenden Monaten immer wieder Alltagsradler und ihre Motive in den Fokus rücken. Die Redaktion freut sich auf Inputs zu Geschichten an: redaktion-perg@tips.at

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