
SCHWERTBERG. Nach wenigen Monaten muss Marc Daniel Helm sein Fleischereigeschäft Hofwerk schließen. Nun konzentriert er sich (wieder) auf die Spitzengastronomie sowie auf die Produktion hochwertiger Burgerpattys.
Auf der gehobenen Gastronomie sei eigentlich von Beginn an der Hauptfokus seiner Fleischmanufaktur gelegen, erklärt Helm. Der gebürtige Puckinger mit dem markanten Zwirbelbart, der sich selbst als „exzentrischen Typen“ bezeichnet, hatte bewusst sein gesamtes persönliches Auftreten auf diese Branche hin zugeschnitten: „Das Hofwerk ist eine Marke und ich als Chef und Aushängeschild bin ein wichtiger Teil dieser Marke“, sagt er selbstbewusst.
Gescheitertes „Experiment“
Das für Privatkunden geöffnete Geschäft in Schwertberg sei für ihn von Anfang an ein Experiment gewesen. Nun muss er sich eingestehen, dass dieses gescheitert ist. „Die Konkurrenz der Handelsketten war einfach zu groß“, meint Helm. Seine Spezialisierung auf Premium-Rindfleisch habe sich bei der Schwertberger Bevölkerung leider nicht durchgesetzt, so der 26-Jährige. Daran änderte sich auch wenig, als man hochwertige Wurstwaren ins Sortiment aufgenommen habe. „Das Weihnachtsgeschäft lief zwar gut, aber im Jänner kam dann wieder der Einbruch. Für vier Kundschaften am Tag kann ich das Geschäft nicht aufsperren. Das rechnet sich für mich einfach nicht“, sagt der Hofwerk-Chef.
Nun werde er weiterhin und konsequent jenen Weg gehen, den er bereits vor seinem Umzug nach Schwertberg beschritten hatte: die Spitzengastronomie mit Premium-Fleischwaren zu beliefern. Ein neues Segment – die Produktion von Burgerpattys aus reinem Rindfleisch – stelle sich bereits jetzt als vielversprechend heraus, zeigt sich Helm zuversichtlich.
Neue Maschine für Pattys
Diese kann er dank einer neuen Maschine in großer Menge produzieren und ganz frisch ausliefern. In seinem Webshop können auch Endkunden weiterhin bestellen. „Ich bin jemand, der sich auch von Rückschritten nicht unterkriegen lässt. Man lernt aus jeder Erfahrung“, sagt Helm, der für seinen Beruf mehr denn je brennt.
Was ihn so am Fleischerhandwerk fasziniert? „Dieser Beruf wird einfach von vielen unterschätzt. Hochwertiges Fleisch ist ein Rohstoff, aus dem man enorm viel machen und kreieren kann. Und außerdem gibt es nichts Schöneres, als den Menschen Freude und Genuss mit einem zarten Stück Fleisch bescheren zu können“, so Helm.