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Aist wird von Feinsand befreit: Badelagune als "Nebenprodukt"?

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 22.03.2023 14:02

SCHWERTBERG. Aus Gründen des Hochwasser- und Artenschutzes wird der Aist im Bereich des Hundeabrichteplatzes überschüssiger Feinsand entnommen. Als „Nebenprodukt“ dieser Arbeiten könnte eine neue Badelagune für die Bevölkerung entstehen.

Die Arbeiten an der Aist haben bereits begonnen. (Foto: Gemeinde Schwertberg)
  1 / 3   Die Arbeiten an der Aist haben bereits begonnen. (Foto: Gemeinde Schwertberg)

Seit einigen Jahrzehnten ist in den Fließgewässern des Mühlviertels ein verstärkter Eintrag an Feinsediment in Form von Feinsand („Granitgrus“) zu bemerken. Eine Studie der Universität für Bodenkultur, welche sich mit Ursache und Wirkung dieser Entwicklung beschäftigt, bestätigt diesen Eindruck. „Der Sedimentüberschuss führt aufgrund des durch Anlandung verringerten Abflussprofils zu einer Reduktion der Hochwassersicherheit. Außerdem führt die Versandung der Hohlräume im natürlichen Kiessubstrat zu einem Verlust an Lebensraum für Kleinstlebewesen und Laichplätzen für Fische“, heißt es in einer Aussendung der Marktgemeinde.

Der Hochwasserschutzverband Aist plant daher in Abstimmung mit der Marktgemeinde Schwertberg und dem Gewässerbezirk Linz die Errichtung eines Sedimentfangs beim sogenannten ehemaligen Hundeabrichteplatz (Aist-Stationierungskilometer 8,20 - 8,40).

 Diese Anlage soll künftig die Entnahme von Feinsediment aus der Aist im Trockenbaggerverfahren ermöglichen und damit helfen, die Räumintervalle im Gerinne der Aist im Siedlungsbereich Schwertberg zu reduzieren. Im Zuge der Bauerrichtung wird das linksufrig im Aistbogen gelegene Gelände auf einer Fläche von rund 2.200 m² im Mittel um einen dreiviertel Meter abgesenkt. Insgesamt werden somit 1.700 m³ Feinsand und Kies entnommen und deponiert. Für Interessierte gibt es auch die Möglichkeit, Material aus dem Abbaufeld zu beziehen (bei Interesse bitte Meldung an die Gemeinde Schwertberg).

Die Kosten für die Errichtung des Sedimentfangs wurden mit 110.000 Euro geschätzt und werden zu je einem Drittel durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, dem Land Oberösterreich und dem Hochwasserschutzverband Aist finanziert.

Badelagune im Ablagerungsbereich

Im Ablagerungsbereich der Aistsedimente könnte eine neue Badelagune an der Aist entstehen, kündigt Bürgermeister Max Oberleitner an. Er weist darauf hin, dass die Bauarbeiten bis zur Badesaison abgeschlossen sein werden. „Auch Parkmöglichkeiten für die Freizeitwiese und den Wanderweg Weltstoa-Runde wird es weiterhin geben“, so Oberleitner.


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