Erdbeeren: Biohof Voggeneder setzte heuer auf Hilfe von Bienen
NAARN. Manuel Stockinger vom Bio-Gemüsehof Voggeneder kooperiert nun mit einem Imker. Dank der emsigen Bienen, die die Erdbeerblüten bestäubten, ist die Fruchtqualität heuer noch besser, so der Biobauer.
Bienen und Erdbeeren. Sie haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Am Biohof Voggeneder ist das anders. Manuel Stockinger arbeitet nun mit Bio-Imker Georg Dierneder zusammen, der einige seiner Bienenstöcke am Gemüsehof aufgestellt hat. Im Frühjahr flogen die fleißigen Tierchen somit auf kurzer Strecke zu den Erdbeerfeldern und bestäubten dort die zarten Blüten. „Das ist eine Win-win-Situation für alle. Die Fruchtqualität unserer Erdbeeren ist durch die vermehrte Bestäubung besser und auch der Honig erhält eine besondere Note. Wir verkaufen ihn auch bei uns im Hofladen“, so Manuel Stockinger.
Der 37-jährige Bio-Bauer ist generell ein Freund von Vernetzung und Kooperation mit anderen: „Man muss sich nicht immer alleine durchkämpfen. So viele Menschen sind auf etwas Bestimmtes spezialisiert. Wenn man zusammenarbeitet, kommt man oft viel weiter.“ Gemeinsame Sache macht er seit neuestem auch mit der Katsdorfer Chili-Saucen-Manufaktur „FEUERzeug“. „Im Herbst wird bei uns erstmals der schärfste Chili der Welt geerntet, der dann in Katsdorf weiterverarbeitet wird“, freut sich Stockinger, der den landwirtschaftlichen Betrieb in der vierten Generation führt. 2015 hatte der studierte Agrarpädagoge den elterlichen Milchvieh-Betrieb übernommen und gemeinsam mit seiner Frau auf biologischen Gemüseanbau umgestellt.
Wetterkapriolen erschweren die Arbeit
„Man hat es als Bio-Betrieb nicht immer leicht und der Arbeitsaufwand ist enorm. Besonders im Gemüseanbau muss man sehr viel Durchhaltevermögen haben, denn die Wetterkapriolen werden immer extremer. Da ist es gut, wenn man eine große Vielfalt hat und Ausfälle bei manchen Sorten wettmachen kann.“ Apropos Vielfalt: Auf diesem Gebiet ist Stockinger besonders gut aufgestellt. Beim Salat kann man etwa aus vielen verschiedenen Sorten und Farben wählen. „Manche Menschen essen ja ein Leben lang nur grünen Kopfsalat. Dabei gibt es da ganz tolle Alternativen. Etwa den roten Kopfsalat, der durch die Bitterstoffe auch viel gesünder ist“, so der Gemüse-Experte.
Experiment mit edlem Wildspargel
Neue Wege geht Stockinger auch beim Spargel. Heuer wurde ein Experiment mit „Wildspargel“ – einer besonders edlen Form dieses Gemüses – gestartet. Wem schon das Wasser im Mund zusammenläuft, der muss allerdings noch zwei Jahre warten. Denn so lange dauert es, bis diese Spargel-Spezialität erstmals erntereif ist.
Eindecken kann man sich dagegen schon jetzt mit Bio-Frühgemüse wie Kohlrabi, Karfiol oder Brokkoli. Als nächstes werden dann die Sommer-Klassiker Paradeiser, Gurken und Paprika unterschiedlichster Sorten reif. Eine Ausrede, sich ungesund zu ernähren, hat somit niemand mehr. „Auswahl an frischem Gemüse haben wir hier im Machland genug“, sagt Stockinger.
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