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Fasziniert von Kaffee nach dem Auslands-Zivildienst

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 13.06.2023 08:33

ST. GEORGEN/WALDE. Das Beste aus zwei Welten verbindet Jungbauer Michael Paireder vom Leimlehnerhof: In seiner Hofrösterei kann man Kaffee von Bauerngenossenschaften, die im fernen Ausland einen fairen Preis bekommen, frisch geröstet erwerben. Beim Brot wird hingegen Regionalität in ihrer höchstmöglichen Form gelebt: Das Korn dafür wächst auf den eigenen Feldern.

Kaffee-Experte Michael Paireder mit Lebensgefährtin Monika Maringer (Foto: privat)
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Der Zivildienst hat schon bei vielen jungen Männern die spätere Berufswahl geprägt. Auch bei Michael Paireder hinterließ er bleibende Spuren. Der heute 33-Jährige war als Zivildiener in El Salvador (Mittelamerika) tätig, unterstützte dort soziale Projekte und lernte auch die Arbeit der Kaffeebauern kennen.

„Das Thema Kaffee übte seither eine Faszination auf mich aus und ließ mich nicht mehr los“, erinnert er sich. Immer intensiver beschäftigte sich der St. Georgener mit der Thematik, begann anfangs daheim, mit einer „Handtrommel“ Kaffee zu rösten. Aus Liebhaberei erstand Paireder eine alte Rösterei aus dem Jahr 1955 und restaurierte sie. 2019 fasste er dann den Entschluss, Nägel mit Köpfen zu machen und investierte auf seinem Biohof in eine professionelle, moderne Anlage. Einmal wöchentlich, immer dienstags, wird frisch geröstet. Tags darauf wird dann die bestellte Ware versendet, denn Paireder verfügt mittlerweile über einen eigenen Onlineshop. Natürlich kann man die Bohnen, die er von Bauerngenossenschaften aus Äthiopien, Honduras, Guatemala, Ecuador, Peru, Sumatra und Indien bezieht, nach deren Röstung auch vor Ort im eigenen Hofladen kaufen.

Koffeinfreie Alternative

Wer auf den Geschmack von Kaffee nicht verzichten möchte, aber lieber eine regionale und koffeinfreie Alternative trinken möchte, kommt bei Michael Paireder ebenfalls auf seine Kosten. Neuerdings produziert er auch Lupinenkaffee, den er am eigenen Betrieb anbaut. „Vor allem für einen Eiskaffee im Sommer ist Lupinenkaffee eine köstliche Variante, die gut ankommt“, sagt der Kaffee-Experte und Bio-Bauer.

Brot und Gebäck

Paireders zweites Standbein ist sein frisch gebackenes Brot und Gebäck. Dafür verarbeitet er Korn, das auf seinen eigenen Feldern wächst. Eine Besonderheit, die selbst unter Direktvermarktern selten zu finden ist. Seine Leidenschaft für die Bio-Landwirtschaft und den Ab-Hof-Verkauf hat er von seinen Eltern geerbt, die bereits vor Jahrzehnten mutig und entschlossen diesen Weg eingeschlagen hatten.

Weil Leidenschaft meist ansteckend ist, hat Michael Paireder das Feuer für die Direktverarbeitung auch bereits bei seiner Lebensgefährtin Monika Maringer entfacht. Die hauptberufliche Lehrerin produziert mit großem Einsatz Bio-Honig am Leimlehnerhof. Und worauf könnte der besser schmecken als auf einem frisch gebackenen, hauseigenen Roggenbrot? Tatsächlich. Mehr Regionalität geht kaum.

Infos: www.hofroester.at sowie www.biohof-leimlehner.at


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