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Öko-Projekt bringt als Nebenprodukt Naherholungsgebiet für Schwertberg

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 05.12.2023 12:30

SCHWERTBERG. Die Marktgemeinde hat mit einem großen ökologischen Projekt begonnen. Der Poneggenbach wird auf einer Länge von 1,3 Kilometern in eine naturbelassene Form gebracht. Als „Nebenprodukt“ entsteht ein Grüngürtel mit vielen neuen Bäumen, Sträuchern, Spazierwegen und Sitzgelegenheiten.

  1 / 2   Die Arbeiten haben im November begonnen. Wegen des heftigen Wintereinbruchs ist aber vorerst einmal Pause. (Foto: Gemeinde/Oberleitner)

Im ganzen Land laufen derzeit Projekte mit dem Ziel, Flüsse und Bäche (wieder) in einen naturnahen Zustand zu bringen. Die Förderungen aus Töpfen von Bund, Land und EU sind enorm und betragen bis zu 98 Prozent. Den Kommunen entstehen somit nur geringe Kosten.

Auch die Gemeinde Schwertberg ergriff die Chance, ohne Belastung des eigenen Budgets ein 2,5 Millionen Euro Öko-Projekt umzusetzen, das nicht nur Umweltschützer freut, sondern auch die Herzen von Naturliebhabern und Freizeitsportlern höher schlagen lassen wird: Der in den 1930er Jahren künstlich angelegte Poneggenbach wird aufgeweitet und in eine natürliche Fließform gebracht. Dessen Uferbereich wird mit vielen Bäumen und Sträuchern bepflanzt, sodass ein naturnaher Grüngürtel vor den Toren des Zentrums entsteht. Spazierwege bzw. Laufstrecken sollen angelegt werden und auch an Bänken, die zum Verweilen und Genießen des neu geschaffenen Grüns einladen, wird es nicht fehlen. Auch ein kleiner Steg ist geplant.

Mehrfache Vorteile

Bürgermeister Max Oberleitner (VP) sieht in dem spitzenmäßig geförderten Öko-Projekt „Win-win-Effekte“ in mehrfacher Hinsicht: Zum einen werde die Wasserqualität des Baches verbessert und Raum für Pflanzen und Tiere geschaffen. Zum anderen würden mit sehr geringen Kosten für die Gemeinde zusätzliche Grünflächen entlang des Ufers geschaffen, die von der Bevölkerung sicher gerne angenommen werden, so Oberleitner.

Die Arbeiten werden auf einer Länge von 1,3 Kilometern zwischen der Firma Praher und der Mündung des Poneggenbaches in die Aist verlaufen. Genau hier verhinderte bisher eine riesige Betonstufe, dass Fische und andere Wasserlebewesen in den Bach gelangen konnten. Die Betonmassen werden zur Gänze entfernt und ein naturnahes Einfließen ermöglicht. Somit wird es künftig wohl keine Seltenheit mehr sein, dass auch Fische und andere Wassertiere im Poneggenbach gesichtet werden.

Jüngstes erfolgreiches Beispiel einer gelungenen Renaturierung im Bezirk war der Rückbau der Naarn. Bei einer Begehung im Frühsommer zeigten sich Ökologen begeistert von der schnellen Regeneration des Wassers und der darin lebenden Tierwelt. Der Fischbestand in der Naarn hätte sich innerhalb weniger Jahre verzehnfacht, so die Experten (Tips berichtete). Eine ähnlich erfreuliche Entwicklung des Ökosystems erhofft man sich auch beim Poneggenbach.

Infoveranstaltung

Bei der Gestaltung des Grüngürtels sollen Anrainer und die Bevölkerung miteinbezogen werden. Im Frühjahr ist eine Informationsveranstaltung geplant. „Wir haben bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, Vorschläge und Ideen einzubringen“, sagt Ortschef Oberleitner.


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