SCHWERTBERG. Mit seinem Innovationsgeist setzte er jahrzehntelang Akzente in der Marktgemeinde und war als Gastronom im ganzen Bezirk bekannt. Martin Josef Tinschert verstarb 65-jährig nach kurzer, schwerer Krankheit.
Es war ein Leben, das ganz im Zeichen der Arbeit und des Schaffens von Neuem gestanden war. Justament den 1. Jänner, der gemeinhin für Neubeginn steht, suchte sich Martin Josef Tinschert für einen Aufbruch in eine andere Welt aus. Der bekannte Gastronom verstarb an den Folgen einer Gehirnblutung, die er bereits drei Monate zuvor erlitten hatte. Seit Oktober konnte der Schwertberger das Krankenhaus nicht mehr verlassen. Nach einer vorübergehenden Besserung seines Zustandes folgten schwere Komplikationen. Einer neuerlichen massiven Nachblutung im erst wenige Stunden jungen Jahr 2024 standen die Ärzte schließlich chancenlos gegenüber.
Großes unternehmerisches Lebenswerk
Wer durch das Zentrum von Schwertberg geht, kommt an Martin Josef Tinscherts unternehmerisch beeindruckenden Spuren nicht vorbei. Erst 22-jährig übernahm der leidenschaftliche Koch von seiner Mutter den bekannten Gastronomiebetrieb in der Ing.-Schmiedl-Straße. Schon in jungen Jahren fielen er und seine Frau Irmgard durch großen Innovationsgeist auf. Man scheute sich nicht vor aufwendigen Um- und Ausbauarbeiten. In die gastronomische Ära von Martin und Irmgard Tinschert fiel die Neuausrichtung des Gasthauses in einen Restaurant- und Hotelfachbetrieb, der mittlerweile mehrere Gebäude umfasst: 2003 kaufte man das gegenüberliegende Langwieserhaus, das mit modernen Zimmern, einem Seminarraum sowie einem Wellnessbereich ausgestattet wurde. 2013 erweiterte das Paar den Hotelbetrieb um das ehemalige Higelsberger-Gebäude am Marktplatz.
Catering-Schiene aufgebaut
Ab 2006 baute Martin Josef Tinschert ein neues gastronomisches Standbein auf: Das Catering-Geschäft, wodurch der Schwertberger Gastronomiebetrieb bei Veranstaltungen und Hochzeiten weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt wurde. Sohn Martin, der das Unternehmen 2017 übernahm, baute diesen Zweig in den letzten Jahren noch weiter aus.
Auch nach der Übergabe stand der Seniorchef seinem Nachfolger noch mit Rat und Tat zur Seite.
In der viel zu kurzen Zeit seiner Pension entdeckte Tinschert seine Sammlerleidenschaft. Das Gefühl von Freiheit genoss er bei Motorradausfahrten. Mit seiner Frau Irmgard teilte er auch die Liebe zur Marke Harley Davidson. Nun ist er zum Schmerz seiner Familie und Weggefährten allein vorausgefahren.
Für den Verstorbenen wird am 18. 1. um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche gebetet. Die Trauerfeier beginnt am 19. 1. um 10 Uhr.
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14.01.2024 20:24
Nicht nur Gastrovisionär, auch Clubgründer
Martin war nicht nur ein Visionär in der Gastronomie, sondern auch ein begeisterter Harley Fahrer und Mitgründer des Harley Clubs Mühlviertel. Ein Nachruf für unser geschätztes, viel zu früh verstorbenes Mitglied, steht auf unserer Homepage www.h-c-m.eu unter "News".