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Klima-Prognose für den Bezirk Perg: Starker Temperaturanstieg bis 2100

Mag. Claudia Greindl, 10.09.2025 15:20

PERG. Der Bezirk Perg wird in den kommenden Jahrzehnten deutlich wärmer. Neue Daten aus dem Klimaprojekt „Cost of Inaction“ zeigen einen klaren Erwärmungstrend: Die mittlere Jahrestemperatur lag im Referenzzeitraum 1981 bis 2010 noch bei 9,5 Grad. Zum Ende des Jahrhunderts (2071 bis 2100) könnte Perg schließlich bei 13 Grad im Jahresmittel liegen – ein Plus von rund 3,5 Grad im Vergleich zur Vergangenheit.

Landesrat Stefan Kaineder in einem durch Dürre trocken gefallenen Flussbett in Oberösterreich (Foto: Land OÖ/Dedl)

Bereits in der Periode 2016 bis 2045 steigt die mittlere Jahrestemperatur auf 10,7 Grad, für 2036 bis 2065 werden 11,7 Grad erwartet. Damit wird der Bezirk Perg deutlich wärmer als bisher. Während sich die Erhöhung in den ersten Jahrzehnten noch in kleinen Schritten zeigt, wird die Kurve in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts steiler. Das macht klar, wie dynamisch die Klimaentwicklung verlaufen könnte.

„Die Klimakrise ist längst Realität – auch im Bezirk Perg. Dank der präzisen Arbeit unserer Wissenschaftler haben wir jetzt belastbare Daten, die zeigen: Die Erderhitzung betrifft alle Regionen Oberösterreichs, ohne Ausnahme. Jetzt braucht es konsequentes Handeln. Wir müssen unsere Gemeinden aktiv bei der Anpassung unterstützen und dürfen im Klimaschutz keine Rückschritte zulassen“, betont Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne).

Weniger Frost, mehr Hitze

Auch bei den sogenannten besonderen Tagen zeigen sich gravierende Veränderungen. Im Zeitraum 1981 bis 2010 wurden im Bezirk noch durchschnittlich 29 Eistage und 93 Frosttage pro Jahr gezählt. Bis 2100 sinken diese Werte auf zehn Eistage und 49 Frosttage. Gleichzeitig nimmt die Zahl der warmen Tage stark zu: Die Sommertage (über 25 Grad) verdoppeln sich von 49 auf 98 pro Jahr, und die Zahl der Hitzetage (über 30 Grad) steigt von neun auf 44.

Tropennächte erstmals in Perg

Besonders einschneidend sind die Prognosen zu den Tropennächten, also Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt. In der Vergangenheit gab es im Bezirk keine Tropennächte. Zwischen 2071 und 2100 werden im Schnitt 18 solcher Nächte pro Jahr erwartet.

Belastung für Bevölkerung und Umwelt

Diese Verschiebung hin zu mehr Hitze- und Tropennächten bedeutet eine starke Belastung für Bevölkerung, Landwirtschaft und Infrastruktur. Höhere Temperaturen stellen den Kreislauf vieler Menschen vor große Herausforderungen, die Landwirtschaft muss sich auf veränderte Vegetationsperioden einstellen, und auch Straßen, Gebäude und Wasserversorgung geraten bei lang anhaltender Hitze stärker unter Druck.


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